Letzte Aktualisierung: um 13:53 Uhr

Vorwurf der Korruption

Indische Behörden ermitteln gegen Air-Asia-Chef

Indien verdächtigt Air-Asia-Chef Tony Fernandes, die Regierung bestochen zu haben. Auch eine andere Fluglinie könnte Probleme bekommen.

Über die 5/20-Regel hatten sich Fluggesellschaften in Indien jahrelang geärgert. Eine Fluglinie musste mindestens fünf Jahre lang fliegen und eine Flotte von mindestens 20 Fliegern besitzen, bevor sie internationale Flüge ab Indien anbieten durfte. 2016 entschied die Regierung dann, die Regel zu lockern. Die Fünfjahre-Klausel entfiel.

In diesem Zusammenhang ermitteln die indischen Behörden nun. Das Central Bureau of Investigation ermittelt gegen Air-Asia-Chef Tony Fernandes wegen des Verdachts auf Bestechung. Offenbar wirft man ihm und seinem Unternehmen vor, dafür bezahlt zu haben, dass die indische Regierung die Gesetzgebung anpasst.

Auch Vistara unter Verdacht?

Ende 2017 besaß Air Asia India eine Flotte von 14 Jets. Erst in den kommenden Wochen wird sie groß genug sein, um international zu fliegen. Laut den Vorwürfen der indischen Behörden wollte Fernandes zudem erreichen, dass die indische Tochter ab dem ersten Tag international fliegen kann. Er soll entsprechende Bestechungsversuche gestartet haben. Am Dienstag (29. Mai) kam es bei Air Asia deswegen zu Hausdurchsuchungen.

An Air Asia India ist zu 51 Prozent der indische Tata-Konzern beteiligt.  Tata ist ebenfalls an der privaten Airline Vistara beteiligt – gemeinsam mit Singapore Airlines, die 49 Prozent hält. Laut der Zeitung Straits Times ist auch eine singapurische Firma Teil der Ermittlungen der indischen Behörden. Auch Vistara profitierte von der Aufhebung der 5/20-Regel.