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Regionalausbau

Indiens Airlines sollen Regionalrouten finanzieren

Indien will mit günstigen Flügen und neuen Flughäfen das Fliegen attraktiver machen. Zahlen sollen dafür die Airlines. Doch einige weigern sich. Andere wollen die Kosten auf Passagiere überwälzen.

Indiens Regierung will die Regionen des Landes per Flugverkehr besser anbinden. Ihr Plan namens Ude Desh Ke Aam Naagrik (Udan) sieht vor, dass Passagiere auf bestimmten Strecken für Flüge von bis zu einer Stunde nie mehr als 2500 Rupien zahlen, umgerechnet rund 36 Euro. Auch sollen 43 neue oder bisher nicht genutzte Flughäfen den Betrieb aufnehmen, etwa in Bhavnagar, Cooch Behar, Jamshedpur und Jalandhar. Nächsten Monat soll es losgehen. Der Haken an der Sache ist die Finanzierung.

Die Regierung plant, dass Fluggesellschaften auf viel geflogenen Routen pro Flug eine Abgabe zahlen, und damit die neuen Regionalverbindungen subventionieren. Für einen Flug bis zu 1000 Kilometern sollen die Fluggesellschaften demnach 7500 Rupien (110 Euro) zahlen, zwischen 1000 und 1500 Kilometern 8000 Rupien (117 Euro) und bei mehr als 1500 Kilometern 8500 Rupien (125 Euro). Gedacht ist der Aufschlag für Verbindungen zwischen den Großstädten Mumbai, Delhi, Bangalore, Chennai, Hyderabad und Kalkutta. Das Geld soll in einen Udan-Fonds fließen, aus dem das Programm finanziert wird.

Airlines wehren sich

Nicht einverstanden sind damit aber die meisten Airlines. Wie Business Standard unter Verweis auf Quellen im Luftfahrtministerium berichtet, sollen bisher nur die staatseigene Air India sowie Air Asia Indien bereit sein, zu zahlen. Das dürfte allerdings bei Passagieren für Ärger sorgen. Denn: Beide Airlines wollen laut dem Bericht das Geld wieder reinholen, indem sie Aufschläge auf die Flugtickets der populären Routen berechnen. Die anderen Fluggesellschaften seien bisher nicht dazu bereit und der Fall sei noch rechtshängig, zitiert das Blatt einen anonymen Beamten.

Der Verband der indischen Fluggesellschaften mit Indigo, Go Air, Spicejet und Jet Airways spricht der Regierung dem Bericht zufolge das Recht ab, einen solchen Aufschlag in der Art einer Steuer zu erheben. Luftfahrtstaatsminister Jayant Sinha befindet sich deswegen in Gesprächen mit den Airlines.