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«Iberia könnte verschwinden»

Eine Woche lang wurde die spanische Fluglinie bestreikt. Ihre Situation verschlimmerte sich dadurch weiter. Die Verantwortlichen sind besorgt.

Für Josep Piqué ist klar: «Iberia muss seine Kosten anpassen und seine Strategie beim Streckennetz überdenken». Sonst sehe es schlecht um die traditionsreiche Fluglinie aus, so der Präsident der Tochtergesellschaft Vueling. «Hier steht das Überleben auf dem Spiel.» Nicht nur er sehe das so, auch die Verantwortlichen bei Iberia selbst schlössen das Schlimmste nicht mehr aus. Wenn jetzt bei der Nationalairline nichts geschehe, dann sei «die Hypothese eines Verschwinden des Unternehmens plausibel», meinte Piqué kürzlich bei einer Medienkonferenz weiter, wie die Nachrichtenagentur Europa Press berichtet. Er wünsche dem Management «Glück und Erfolg», so der Vueling-Präsident.

Doch nach einer schnellen Verbesserung sieht es derzeit nicht aus. Am gestrigen Freitag (21. Februar) streikten die Mitarbeitenden der Airline bereits den fünften Tag in Folge. Rund 1220 Flüge fielen während dieser ersten Streikwelle schon aus. Die Gewerkschaften fordern eine Jobgarantie für die nächsten drei Jahre. Und sie sind bereit, die Proteste noch auszuweiten. Und danach sieht es derzeit aus.

«Nationales Drama»

Ohne Resultate der Gespräche mit dem Management stellen die Arbeitnehmervertreter weitere Streikwellen in Aussicht. Die zweite ist für den 4. bis 8. März, die dritte für den 18. bis 22. März geplant, sofern das Management nicht einlenkt. Jeder Streiktag kostet die Airline gemäß Angaben der Regierung rund 10 Millionen Euro.

Ein Ende von Iberia wäre gemäß Piqué ein «nationales Drama». Schließlich hielten die Spanier das Unternehmen quasi für ihr Eigentum. Einige Länder mussten dieses Drama freilich bereits erleben – so gerade die Ungarn mit ihrer Malev oder vor etwas mehr als zehn Jahren die Schweizer mit ihrer Swissair.