Waterside: Der British-Airways-Haupsitz würde der Erweiterung von London Heathrow zum Opfer fallen.
Erweiterung von Heathrow

IAG-Chef erfuhr zufällig von Abriss des Hauptsitzes

British Airways ist die größte Airline in London Heathrow. Sollte der Flughafen erweitert werden, fällt aber ausgerechnet ihr Hauptsitz der neuen Piste zum Opfer.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Willie Walsh ist ohnehin nicht der größte Fan der Erweiterung von London Heathrow. Er fürchtet höhere Kosten für Fluggesellschaften, die sie durch höhere Ticketpreise wieder einspielen müssen. Unter keinen Umständen werde British Airways nach einer Erweiterung neue Inlandstrecken ab Heathrow anbieten, erklärt der Chef der British-Airways-Mutter IAG laut der Zeitung The Guardian zudem jetzt bei einer Konferenz. Auch nicht, wenn der Flughafenchef vor ihm «niederknie und bettelt.» Eine erhöhte Anzahl von Inlandsflügen war von der Regierung als Voraussetzung genannt worden, damit der Bau einer dritten Piste durchgewinkt wird.

Die dritte Piste dürfte Walsh noch aus einem anderen Grund ein Dorn im Auge sein: Ihr Bau hätte zur Folge, dass der Konzernsitz von British Airways und IAG abgerissen werden muss. Doch darüber, so Walsh, habe man sein Unternehmen nicht informiert. «Das erste Mal, dass ich davon erfahren habe, war, als der Bericht der Flughafenkommission zur Erweiterung herauskam und ich auf die Karte schaute und dachte, das ist aber ziemlich nah an Waterside. Dann habe ich gesehen: Es geht genau durch Waterside hindurch.» Waterside heißt das Gebäude in der Kommune Harmondsworth, in dem British Airways und IAG ansässig sind.

Zahlen für den Abriss des eigenen Hauptsitzes

Was Walsh aber richtig wütend macht: «Es kann nicht sein, dass wir am Ende für die Zerstörung unseres eigenen Hauptsitzes zahlen!» Zwar werden die Besitzer der Grundstücke und Häuser, die vom Pistenbau betroffen sind, entschädigt. Sie erhalten sogar 25 Prozent mehr als den Marktpreis. Aber Airlines müssen die Kosten der Erweiterung teilweise mittragen. Und British Airways ist die größte Kundin von Heathrow.

Walsh sieht das alles als weiteren Beweis dafür, dass Heathrow dabei versagt, richtig mit den Fluglinien zu kommunizieren. «Ich glaube nicht, dass sie die Fähigkeiten dazu haben», so der Manager. «Sie mussten nie in die Welt hinrausgehen und Airlines überzeugen, Heathrow zu nutzen. Sie sitzen einfach da, fett, dumm und zufrieden, und warten, dass die Leute kommen und Schlange stehen.»

Heathrow verteidigt sich

London Heathrow weist die Kritik des IAG-Chefs von sich. «British Airways war von Anfang an in den Prozess der Planung mit eingebunden», heißt es vom Flughafen gegenüber dem Guardian. «Dazu gehörte auch die Verlagerung von Waterside und das bereits vor dem Bericht der Flughafenkommission.» Man setze alles daran, das Projekt so günstig wie möglich zu halten und in der Folge auch die Kosten für Airlines so gering wie möglich zu halten.

Mehr zum Thema

Passagierin in London-Heathrow: Neuer Aktionär im Anflug.

Mehrheit des Flughafens London-Heathrow gehört jetzt arabischen und asiatischen Staaten

Eine Boeing 777 am Flughafen London-Heathrow: Der Airport kommt aktuell nicht an genug Kerosin.

Flughafen Heathrow kämpft mit Kerosinmangel

London-Heathrow aus der Luft: Auch hier droht Ungemach.

Europas Luftfahrt droht Streikwelle zu Ostern

Flugzeug in London-Gatwick: Schnee legt den Betrieb lahm.

Londoner Flughäfen kämpfen mit dem Schnee

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin