Letzte Aktualisierung: um 13:30 Uhr

Mit zwei ATR 72-500

Green Airlines will eigene Basis in Weeze aufbauen

Die virtuelle Fluglinie hat ein eigenes Luftverkehrsbetreiberzeugnis beantragt. Green Airlines möchte gerne zwei geleaste ATR 72-500 in Weeze stationieren.

Tickets verkaufen, den Flugbetrieb aber Partnern überlassen – damit will sich Green Airlines nicht mehr zufrieden geben. Das Unternehmen möchte mehr sein als nur eine virtuelle Fluggesellschaft. Man habe sich das Ziel gesetzt, im Frühjahr 2022 die Betriebserlaubnis vom Luftfahrtbundesamt zu erhalten, so Green Airlines im Dezember 2021.

Und das Projekt schreitet voran. «Green Airlines hat im Januar ein AOC beim Luftfahrtbundesamt beantragt», sagt eine Firmensprecherin. AOC steht für Air Operator Certificate und ist die englische Bezeichnung für das Luftverkehrsbetreiberzeugnis, das jede Fluggesellschaft benötigt, um abheben zu dürfen. Der Antrag befinde sich in Prüfung, so die Sprecherin weiter. Dazu, wann Green Airlines auf grünes Licht hofft, äußert sie sich nicht.

Weeze als Basis für zwei ATR geplant

Die Flotte soll zu Beginn aus zwei Turbopopmaschinen bestehen. «Green Airlines plant zwei Flugzeuge des Typs ATR 72-500 einzuflotten», sagt die Sprecherin. «Gespräche mit Leasinggebern laufen bereits.» Die Heimatbasis dieser Flieger soll der Airport Weeze sein.

Green Airlines wollte ursprünglich einmal in Karlsruhe starten. Von dort aus ist sie aber bis heute nicht abgehoben. Auch Versuche in Groningen, Köln und Rostock waren schnell wieder Geschichte. Den einzig regelmäßigen Flugbetrieb konnte die virtuelle Airline – wenn auch mit ständig wechselnden Partnern – von März bis Oktober 2021 zwischen Paderborn und Sylt aufbauen. Dann ging die Fluglinie in eine Winterpause.

Mehr Unabhängigkeit, mehr Risiko

Ab Ende März 2022 will Green Airlines von Weeze aus nach Berlin und München sowie ab 7. Mai nach Heringsdorf auf Usedom fliegen. Hinzu kommen ab April Flüge ab Paderborn, Weeze und Berlin nach Sylt. Dabei sollen noch Partner zum Einsatz kommen, deren Namen Green Airlines noch nicht nennt, auch mit ATR 72-500 als Fluggerät.

2021 war es Green Airlines nie gelungen, über längere Zeit eine Partner-Airline für den Flugbetrieb an sich zu binden. Mit einem eigenen Luftverkehrsbetreiberzeugnis und einer eigenen Flotte hätte die Fluglinie dieses Problem nicht mehr. Andererseits wächst damit auch der finanzielle, personelle und administrative Aufwand immens.