Passagierin von Gol: Künftig schneller an Bord.

Gol will Staus beim Boarden künftig verhindern. Dazu testet die brasilianische Fluggesellschaft eine innovative neue Einsteige-Methode.

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Vierzig Minuten stehen die Flugzeuge von Gol in São Paulo Guarulhos und Congonhas, Rio de Janeiro Galeão und Brasília im Schnitt am Boden. An kleineren Flughäfen sind es dreißig Minuten. Das ist dem Management der zweitgrößten brasilianischen Fluggesellschaft viel zu lange. Es will die Zeit zwischen Ankunft und Abflug, im Fachjargon Turnaround Time genannt, deutlich drücken. Das würde die Wirtschaftlichkeit deutlich verbessern, weil mit gleich vielen Flugzeugen mehr Flüge pro Tag möglich wären. Das ist bei Gol dringend notwendig. Vergangenes Jahr nahm das Unternehmen mit 8,1 Milliarden Real zwar rund 7,5 Prozent mehr ein. Doch unter dem Strich verblieb ein hoher Verlust von 1,5 Milliarden Real (rund 580 Millionen Euro/720 Millionen Franken).

Die Zeitersparnis soll vor allem durch einen neuen Ablauf beim Einsteigen erreicht werden. Denn die Hälfte der Standzeit am Boden geht für das Boarding drauf. Heute braucht der Vorgang rund 18 Minuten. Künftig soll er nur noch zehn Minuten dauern. Heute steigen bei Gol – wie bei vielen Fluglinien – zuerst die Passagiere mit Behinderungen oder Familien kleinen Kindern ein, dann kommen diejenigen in den hinteren Sitzreihen dran und zuletzt die von vorne. Dabei kommt es immer wieder zu Rückstaus, weil sich die Reisenden beim Versorgen von Gepäck gegenseitig in die Quere kommen. Nun prüft Gol eine Alternative.

Fensterplätze zuerst

Die Airline plant die Passagiere in vier Gruppen einzuteilen. Zuerst dürfen dann wie bisher die Reisenden mit speziellen Bedürfnissen einsteigen. Danach folgen die mit Fensterplatz, dann die mit Mittelsitz und am Ende, die Passagiere mit Gangsessel. Derzeit laufen entsprechende Tests an diversen Flughäfen. Sollten sie erfolgreich sein, wird die Fluggesellschaft die neue Methode einführen. Sie hofft damit, Staus im Innern der Flieger auszumerzen - und mehr zu verdienen.

Jason Steffen dürfte sich nun ins Fäustchen lachen. Er ist Astrophysiker am Fermi National Laboratory im amerikanischen Bundesstaat Illinois und verfasste bereits 2008 eine Studie zum Thema Boarding – nachdem er sich einmal mehr über die elendige Wartezeit aufgeregt hatte. Seine Methode halbiert die Wartezeit gegenüber der herkömmlichen Vorgehensweise, wie ein Test mit einer Boeing B757 zeigte. Die «Steffen-Methode» geht genauso vor, wie Gol es nun plant: Fensterplatz, Mittelplatz, Gangplatz. Um das Im-Weg-stehen ganz zu vermeiden, wird bei den einzelnen Fuhren jeweils jede zweite Reihe ausgelassen. Gol ist die erste Airline, die sich für die Methode interessiert.

Deutliche Ersparnis

Und die Hoffnung, damit einiges zu sparen, könnte zumindest nach Steffens Berechnungen wahr werden. Jede Minute, die ein Flugzeug am Terminal herumsteht, kostet etwa 30 Dollar. Wenn man davon ausgeht, dass der durchschnittliche Anbieter etwa 1500 Flüge pro Tag anbietet, könnten schon sechs Minuten weniger Einsteigezeit bis zu 100 Millionen Dollar Ersparnis im Jahr bedeuten.

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