Marianne Cochran Crespo de la Serna: «Hektische Stimmung».

Marianne Cochran Crespo de la Serna: «Hektische Stimmung».

Aero Icarus/Flickr/CC-aeroTELEGRAPH

Vor 15 Jahren

Sie verkündete das Grounding der Swissair

Vor 15 Jahren musste die Swissair den Betrieb einstellen. Wie hat eine Person das Grounding erlebt, die am 2. Oktober 2001 mittendrin steckte? Die ehemalige Flughafensprecherin erzählt.

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Der Tag begann wie jeder andere. Am frühen Morgen des 2. Oktober 2001 hoben die Flugzeuge der Swissair flugplangemäß ab. Wenig deutete darauf hin, dass es der einschneidendste Tag in der Geschichte der Schweizer Nationalairline werden würde. In den Monaten zuvor war sie zwar vom Vorzeigeunternehmen zum Krisenfall geworden. Doch dass Swissair einmal nicht mehr existieren könnte, das war noch immer undenkbar.

Marianne Cochran Crespo de la Serna war am 2. Oktober 2001 zum Mikrofon-Dienst eingeteilt. Sie war also für die Durchsagen am Flughafen Zürich verantwortlich. Schnell merkte die Mitarbeiterin von Swissport, der Bodenabfertigungstochter des Swissair-Konzerns, dass an diesem Tag irgendetwas anders war als sonst. Es herrschte nervöse Hektik. Von ihrem Büro aus sah sie viele geparkte Swissair-Flugzeuge. Was war los?

Störfeuer von den Banken

Am Vorabend hatte die Swissair-Führung bekannt gegeben, dass sie Teile des breit diversifizierten Luftfahrtkonzerns in Nachlassstundung schicke - eine Art Chapter 11 nach schweizerischem Recht. Zugleich war über einen von den Kredit gebenden Banken Credit Suisse und UBS ausgeheckten Plan informiert worden, wonach auf Basis der Tochter Crossair eine neue Fluglinie gegründet werden sollte. Die Swissair-Führung war damit nicht einverstanden, musste aber die Zähne zusammenbeißen. Sie war auf Gedeih und Verderben den Banken ausgeliefert.

Die Ankündigung der Nachlassstundung hatte ungeahnte Folgen. Schon am späteren Vormittag geriet die Lage am Flughafen Zürich außer Kontrolle, weil immer mehr Kerosinlieferanten von der Airline Barzahlung verlangten. Um 12.30 Uhr wurde der Flugbetrieb offiziell gestoppt. Informiert wurde noch nicht.

Keine Kompensationen

Um 16:17 Uhr trat Cochran Crespo de la Serna dann vor ihr Mikrofon und verlas die Erklärung, die inzwischen zum Symbol des Niedergangs geworden ist: «Meine Damen und Herren, liebe Fluggäste, aus finanziellen Gründen ist die Swissair nicht mehr in der Lage, ihre Flüge durchzuführen. Deshalb ist es uns nicht möglich, irgendwelche Kompensationen auszuzahlen. Wir müssen Sie bitten, Ihre Reisepläne mit einer anderen Fluggesellschaft zu tätigen.» Die Swissair war am Boden und die Weltöffentlichkeit schaute zu.

Mit rund 1,5 Milliarden an staatlichen Hilfen konnte Swissair am 5. Oktober den Betrieb wieder starten. Doch das Geld war nur dazu da, den Übergang bis zum Start der neuen Fluggesellschaft Swiss zu finanzieren. Am 1. April 2002 landete mit SR145 aus São Paulo der letzte Flug von Swissair. Es endete eine 71-jährige Firmengeschichte.

Das Gespräch mit Marianne Cochran Crespo de la Serna sehen Sie in den beiden oben stehenden Videos. Das Interview führte Pascal Scheiber.

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