Auch wenn die Türen das Cockpit vor Terroristen schützen sollen: Es gibt für den Piloten eigentlich die Möglichkeit, sie von außen zu öffnen. Ein Pilot kann mit einem Code im Notfall die Cockpittür wieder öffnen. Eine Tastatur außerhalb des Cockpits ist dafür da. Sie verwendet man, wenn man im Fall einer Ohnmacht eines oder beider Piloten das Cockpit von außen öffnen will, wie Airbus bei der Vorstellung der Funktionen erklärt (siehe Video unten). Warum tat der ausgeschlossene Pilot das auf Flug 4U9525 dann nicht?
Drei Funktionen bei der Tür
Darüber kann man nur spekulieren. Zum Einen lässt sich die Cockpittür von innen auch trotz Code schließen. Dazu gibt es im Inneren einen Schalter mit drei Einstellungen: «Unlock», «Norm» und «Lock». Im «Unlock»-Zustand ist die Tür offen. «Norm» bedeutet, dass sie außen geschlossen ist, sich aber mit einem Zahlencode öffnen lässt. Stellt man den Schalter auf «Lock», geht auch das nicht mehr. Dazu muss der Pilot an den Kontrollen aber bei Bewusstsein sein, was einer Theorie, dass der fliegende Pilot bei Germanwings ohnmächtig war, widerspricht.
Dann ließe sich die Tür von außen auch mit Gewalt nicht öffnen. So viele Riegel und Schlösser schützen das Cockpit vor unerwünschten Eindringlingen, dass man selbst mit mehreren Personen dabei erfolglos bleiben dürfte, berichten Piloten aeroTELEGRAPH.
Kein Kommentar von Airbus
Natürlich könnte der ausgeschlossene Pilot in seiner Panik auch den Code vergessen haben oder das System nicht funktioniert haben – bestätigt ist noch nichts. Von Airbus gibt es zu dem Thema keine Stellungnahme: «Alles, was mit Theorien über den Unfallhergang zu tun haben könnte, wollen wir nicht kommentieren», so eine Sprecherin. «Wir hoffen aber auf eine baldige Klärung des schrecklichen Unfalls.»
Hier ein Video zum Thema: