Die Piper Aztec wird mit Farbe besprüht: Die Allgemeine-Luftfahrt-Gemeinschaft sorgt sich um den Versicherungssschutz.

Die Piper Aztec wird mit Farbe besprüht: Die Allgemeine-Luftfahrt-Gemeinschaft sorgt sich um den Versicherungssschutz.

Letzte Generation/Instagram

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Wer zahlt bei einem Farbanschlag auf ein Privatflugzeug?

Im Mai besprühten Klimaaktivistinnen und -aktivisten am BER eine Piper Aztec mit Latexfarbe. Die Versicherung wollte das nicht zahlen. Geld bekamen die Eigentümer auf andere Weise.

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Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation haben in diesem Jahr schon für Chaos an deutschen Flughäfen gesorgt. In Berlin und München besetzten die Gruppe die Rollfelder. Aber auch in Düsseldorf und Hamburg zum Ferienstart. In der Folge fielen zahlreiche Flüge aus oder wurden umgeleitet. Mehrere Airlines machen Schadensersatzansprüche geltend.

In Berlin und Sylt hatten sich die Klimaaktivisten Zugang zum General Aviation Terminal verschafft und Kleinflugzeuge mit einer orangefarbenen Latexfarbe besprüht. Am BER wollte die Gruppe «ein leuchtendes Warnsignal gegen die rücksichtslose Klimazerstörung, die eine Minderheit von Superreichen auf Kosten der Mehrheit betreibt» setzen, teilte die Letzte Generation nach der Aktion im Mai mit.

Piper gehört einer Eigentümergemeinschaft

Besprüht wurde eine Piper Aztec einer sechsköpfigen dänischen Eigentümergemeinschaft, die das Flugzeug für Geschäfts- und Privatflüge nutzt, wie René Byrholt, einer der Eigentümer im Interview mit dem Verband der Allgemeinen Luftfahrt Aopa sagte. Laut ihm sei keiner der Eigentümer Millionär, aber vielleicht habe die Tatsache, dass sie ein Flugzeug besitzen, gereicht, um in den Fokus der Letzten Generation zu geraten.

Byrholt beziffert den Schaden an der Maschine auf rund 72.000 Euro. Eine lokale Firma benötigte knapp drei Wochen für die Reinigung. Dabei wurden der darunterliegende Lack, Enteisungsmanschetten sowie Fenster und andere Bereiche beschädigt. Anschließend musste ein zertifizierter Mechaniker zum BER fliegen und das Flugzeug überprüfen und für den Rückflug zur Heimatbasis freigeben.

Versicherung stellte sich quer

Lange sah es so aus, als ob sich die Aktion für die Dänen zu einer wirtschaftlichen Katastrophe entwickeln würde. Denn der Versicherer verweigerte die Übernahme der Kosten, da böswillige Handlung, Sabotage als auch Streiks und Unruhen von der Haftung ausgeschlossen sind. Die Dänen besorgten sich juristische Unterstützung. Kürzlich teilte die Versicherung dann mit, dass sie in diesem Fall eine Ausnahme machen werde und die Kosten doch übernehmen wird.

Zudem können sich die sechs Eigentümer über 6791 Euro freuen, die im Rahmen eines Crowdfundings, das der Verband der Allgemeinen Luftfahrt Deutschland oder abgekürzt Aopa Germay sammelte. Die Mitglieder wollten einerseits ihre Solidarität ausdrücken und andererseits die Frage juristisch klären lassen, wie Versicherungen mit Fällen von politisch motiviertem Vandalismus umgehen. Die Angst bestand, dass ein Präzedenzfall geschaffen worden wäre, hätte die Versicherung nicht gezahlt.

Versicherung um Stellungnahme bitten

Abschließend geklärt ist die Frage aber weiterhin nicht. Der Verband empfiehlt Flugzeugbesitzern, ihre Versicherung, um eine Stellungnahme zu bitten.

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