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Fits Air in Sri Lanka

Gechasster Airlinechef rächt sich mit neuer Airline

Weil er dem Präsidenten keine Vorzugsbehandlung geben wollte, entließ man Peter Hill bei Sri Lankan Airlines. Jetzt ist er zurück in Sri Lanka. Mit einer Billigkonkurrentin.

Sri Lankan Airlines und Gewinn – das ist eine Weile her. Doch tatsächlich gab es das einmal. Verantwortlich war dafür in den Nullerjahren Peter Hill. Der Luftfahrtveteran mit fünf Jahrzehnten Erfahrung wurde allerdings 2007 herausgeworfen.

Man entzog ihm die Arbeitserlaubnis, als er sich weigerte, dem damaligen Präsidenten Mahinda Rajapaksa und seinem 35-köpfigen Gefolge auf einem ausgebuchten Flug aus London während eines Privatbesuchs eine Vorzugsbehandlung zuteilwerden zu lassen. Jetzt ist Hill zurück in Sri Lanka – und macht der Nationalairline, der es wieder schlecht geht, Konkurrenz.

Treibstoff bis Dezember

Fits Air, bisher eine Frachtfluggesellschaft, nahm vergangene Woche mit dem Start vom Bandaranaike International Airport in Colombo nach Dubai den Betrieb auf. Sie positioniert sich als internationale Billig-Passagierfluggesellschaft. Deren Chef ist Hill.

Fits Airs Passagierairline startet zu einer Zeit, in der das Land mit der schwersten Finanzkrise seit mehr als sieben Jahrzehnten kämpft. Auch Treibstoffmangel herrscht. Für die Fluglinie ist das aktuell kein Problem. Man verfüge über Treibstoffvorräte, die bis Dezember reichen, sagte Hill letzte Woche bei einer Pressekonferenz, wie das Portal Island berichtet.

Modernes Image

Starten wird die Fluggesellschaft mit drei geleasten Airbus A320-200. Sie wird zunächst von den internationalen Flughäfen Bandaranaike in Colombo und Ratmalana sowie vom Flughafen Jaffna aus operieren. Sie gehört der sri-lankischen Finanzgesellschaft Aberdeen Holdings.

Eine Business Class wird es an Bord der Flieger nicht geben, nur 156 Economy-Sitze sowie acht leicht verbesserte Sitze, welche die Airline Economy Plus nennt. Fits Air gibt sich einen Anstrich, der an moderne neue Lowcost-Airlines wie Play erinnert. Auch die Uniformen des Personals sind deutlich weniger traditionell als die anderer Fluglinien.

Bald auch auf die Malediven

Dubai ist nur das erste Ziel der Airline. Schon bald will sie auch auf die Malediven und nach Südindien fliegen.