Letzte Aktualisierung: um 19:33 Uhr

Abgewandeltes Konzept

Gatwick experimentiert beim Boarding

Der Flughafen London-Gatwick testet ein Konzept, das die Zeit fürs Einsteigen verkürzen soll. Die Methode nimmt mehr Rücksicht auf Familien und Gruppen.

Wenn am Flugsteig zum Einsteigen gebeten wird, weiß beinahe jeder Fluggast wie das ablaufen wird: Zuerst dürfen die Passagiere der Premiumklassen an Bord gehen. Anschließend dürfen sich alle anderen Fluggäste zum Sitzplatz im Flieger begeben. Dass das die zeitsparendste Methode ist, bezweifeln inzwischen viele.

Je kürzer Fluglinien und auch Flughäfen ihre Flugzeuge am Boden halten, desto mehr Geld können sie verdienen. Immer wieder experimentieren Airlines daher damit, wie man das Einsteigen optimieren kann. Die goldene Formel fand bisher niemand. Eine neue Variante testet jetzt der zweitgrößte britische Flughafen London-Gatwick.

Fenster-, Mittel- oder Gangplatz? Egal!

Für zwei Monate wird der Airport an Gate 101 Passagiere in einer speziellen Reihenfolge an Bord lassen, berichtet die Zeitung The Independent. Das Konzept verfolgt einen bereits bekannten Ansatz: Es lässt die Passagiere von hinten nach vorne einsteigen. London-Gatwick ruft jede dritte Sitzreihe hintereinander auf. So wird zuerst die Sitzreihe 30, anschließend die Sitzreihe 27 aufgerufen. Danach sind 29 und 26 dran.

Das erinnert and die so genannte Steffen-Methode. Die sah aber noch eine zusätzliche Sitzreihe als Puffer vor. Dafür verzichtet das Experiment in Gatwick auf eine weitere Einteilung nach Fenster- Mittel- und Gangplatz, wie es die Steffen-Methode vorsieht. Insgesamt soll die Methode zehn Prozent Zeitersparnis zum klassischen Boarding bringen.

Tests vorerst bei Kurz- und Mittelstreckenflügen

Es soll aber auch der Komfort für die Passagiere steigen. Fluggäste haben nämlich sowohl in den Sitzreihen als auch im Gang Platz. So ist es zum Beispiel zusammen sitzenden Familien  möglich, ihre Dinge zu verstauen, ohne allen Leuten im Weg zu stehen. In London-Gatwick wird das Konzept vorerst nur auf Kurz- und Mittelstreckenfliegern vom Typ Airbus A320 erprobt, die sechs Sitzplätze pro Reihe bieten.