Mann, sind die dick, Mann! Das GE9X-Triebwerk auf dem Weg zum Erstflug im März 2019.

GE9XEin Triebwerk, dicker als ein Airbus A320

In zwei Jahren will Boeing die erste 777X ausliefern. Dafür muss ein Antrieb der Superlative her. Den hat General Electric nun zum ersten Mal in die Luft geschickt.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Vor einem Monat gab es noch Probleme. Eine Komponente des GE9X machte Schwierigkeiten und verzögerte den Erstflug des neuen Triebwerks. Jetzt hat es aber geklappt. Auf einem vierstündigen Testflug machten sich die Ingenieure von GE Aviation vergangene Woche einen ersten Eindruck von den Flugeigenschaften des Antriebs der Superlative. Sie waren zufrieden mit den Resultaten.

Dass hier das größte jemals gebaute Triebwerk abhob, ließ sich im direkten Vergleich zum Testflugzeug erahnen. Die speziell für solche Erprobungszwecke umgerüstete Boeing 747-400 - selbst eines der größten Passagierflugzeuge - wirkte mit dem neuen Triebwerk unter ihrem linken Flügel irgendwie falsch proportioniert. Problemlos hievte sie sich aber in den kalifornischen Himmel.

Mächtige Gondel

Mit 4,4 Metern Durchmesser übertrifft das Gehäuse des GE9X die Rumpfbreite eines Airbus A320 mühelos um fast einen halben Meter. Selbst die vorderen Triebwerksschaufeln kommen auf einen Rekordwert von 3,4 Meter. Hier würde der Rumpf eines Embraer E-Jets noch ohne Probleme durchpassen. Um überhaupt an die Tragflächen des Testflugzeugs montiert werden zu können, tüftelten Konstrukteure bei Boeing an einer besonders verstärkten Aufhängung. Am Ende konnten so trotz der mächtigen Gondel ein halber Meter Bodenfreiheit für den Jet rausgeholt werden.

Das moderne Triebwerke immer größer werden, ist dem Nebenstrom-Verhältnis geschuldet. Es zeigt, wie viel Luftmasse nach dem Fan außen an der Gasturbine vorbeigeführt wird und wieviel innen die Brennkammer des Triebwerks passiert. Je größer es ist, desto effizienter wird der Verbrauch. Pratt & Whitney und General Electric als Teil von CFM zeigten mit ihren Antrieben für den Airbus A320 Neo und Boeing 737 Max, was in dem Bereich machbar ist. Beim GE9X wird 10:1 versprochen.

Dichtes Testprogramm

Für das GE9X verspricht der amerikanische Konzern einen Zehntel weniger Verbrauch im Vergleich zum bisherigen Motor der Boeing 777, dem GE90. Dabei helfen auch der Einsatz von leichten Kohlefaser-Stoffen bei den Triebwerksschaufeln sowie ein erweiterter Hochdruckverdichter. Bevor das erste der bisher 900 bestellten Exemplare übergeben werden darf, muss sich das Triebwerk in einem eng gestrickten Testprogramm unter anderem bei Seitenwind- oder Vereisungstests bewähren.

Trotz bereits zwei Monaten Verspätung hofft man beim General Electric noch 2019 hiermit fertig zu sein. 2020 will Boeing die erste 777X ausliefern. Sehen Sie in der oben stehenden Bildergalerie Aufnahmen des GE9X.

Mehr zum Thema

Zuletzt flog die fast 48-jährige Boeing 747-100 für General Electric. Zuvor hatte sie 21 Jahre lang bei Pan Am im Einsatz gestanden und dort 86.000 Flugstunden absolviert.

Dienstälteste Boeing 747 geht in Rente

Boeing 737 Max von Bonza: Die Airline gehörte zum Portfolio von 777 Partners.

Schillernde Finanzfirma kaufte wohl 24 Boeing 737 Max mit erschwindeltem Geld

vietnam airlines boeing 787 dreamliner

Donald Trump macht Flugzeugbestellungen mit drei asiatischen Ländern klar

3-3-3-3-Konfiguration: In welchen Flugzeug von Boeing wäre das möglich?

Zwölfer-Reihen in der Business Class? Laut Boeing wäre das möglich

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin