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Betrunken

Fremder Pilot greift Flugbegleiter an – und wird verprügelt

Dass Fluggäste handgreiflich werden, geschieht leider immer wieder. Doch was nun an Bord einer Boeing 777 von Turkish Airlines geschah, hat traurigen Seltenheitswert.

Der Stopp war nicht geplant: Turkish-Airlines-Flug TK56 von Istanbul nach Jakarta in Indonesien musste am 11. Oktober im indonesischen Medan landen. Der Grund: Ein betrunkener Passagier hatte Flugbegleiter angegriffen. Ein Polizeisprecher bestätigte dies dem indonesischen Portal Tempo. Die türkische Luftfahrtnachrichten-Seite Airport Haber zeigte ein Videos des Vorfalles am Übergang von Economy zu Business Class.

Laut Tempo wurde der Betrunkene daraufhin von anderen Reisenden verprügelt. Auf Fotos, die ebenfalls Airport Haber veröffentlichte, ist zu sehen, wie der Mann in einem Rollstuhl sitzt und von Polizisten geschoben wird. Er hat die Hände gefesselt, ist im Gesicht verletzt und hat Blut auf einem Ärmel seines T-Shirts. Während er in eine Klinik gebracht wurde, setzte die Boeing 777 mit dem Kennzeichen TC-LJG ihre Reise nach Jakarta fort.

Angreifer ist Pilot bei Batik Air

Was den Vorfall so außergewöhnlich macht: Der betrunkene Angreifer ist selber Pilot. Gegenüber dem indonesischen Portal Voi bestätigte ein Sprecher der Lion-Air-Gruppe, dass es sich um einen Piloten der Tochtergesellschaft Batik Air handelt. Den Flug mit Turkish Airlines habe der 48-Jährige privat in seinem Urlaub unternommen. Man werde die zuständigen Behörden und Stellen bei der Aufklärung des Vorfalls unterstützen.

Auch wenn es selten geschieht: In den vergangenen Jahren gab es bereits an Bord verschiedener Airlines Auseinandersetzungen, in die Piloten verwickelte waren – die sogar im Dienst waren. So gerieten etwa 2021 ein Pilot und ein Flugbegleiter von Donghai Airlines im Flug derart aneinander, dass beide sich verletzten. Ähnliches geschah 2014 bei Saudia. Und 2018 gab es bei Iraqi Airways auf Reiseflughöhe eine Rangelei der Piloten im Cockpit.