Letzte Aktualisierung: um 17:19 Uhr

Unterschätzte Freizeit-Reisende

Fluggesellschaften stürzen sich auf Geschäftsreisende. Doch eine britische Studie zeigt: Die Urlauber sind viel wichtiger als viele meinen.

Angebote für Geschäftsreisende sehen viele Airlines inzwischen als essenziell für das Überleben an. Die zahlungskräftigen Kunden fliegen um die Welt und achten bei den Tickets im Gegensatz zu Urlaubern nicht so sehr aufs Geld. Ihnen geht es eher um den Komfort – immerhin muss man erholt am Zielort ankommen und fit für die Sitzungen mit Geschäftspartnern sein. Doch eine Studie zeigt: Die Fluggesellschaften unterschätzen, wie wichtig die Urlauber für sie sind.

Eine Analyse des britischen Centre for Economics Business Research im Auftrag des Reiseverbandes Abta zeigt, dass Freizeitreisende der britischen Wirtschaft 2012 14,1 Milliarden Pfund einbrachten. Das sind 1,1 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes. 83,6 Prozent aller Flüge nach und aus Großbritannien wurden laut der Studie zum Freizeitzweck unternommen. «Ohne die Urlauber hätten viele Strecken kaum aufrecht erhalten werden können», schreiben die Autoren.

Wichtige Gruppe

Während der Wirtschaftskrise haben viele Unternehmen auch bei den Reisekosten gespart. Das führte auf vielen Strecken zu einem Rückgang der Geschäftsreisenden. Auf den Flügen zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa etwa betrug dieser zwischen 2006 und 2010 rund 20 Prozent. Bei den Urlaubern waren es dort nur 10 Prozent.

Die hoffnungsvollsten Reisen gehen laut der Studie in aufstrebende Volkswirtschaften und solche mit einem hohen Wachstum. Dazu zählen die Autoren Australien, Brasilien, Kanada, China, Indien, Mexiko, Nigeria, Katar, Russland, Saudi Arabien, Südkorea, Taiwan, Thailand, die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate. Während die Zahl der Geschäftsreisenden dorthin zwischen 2002 und 2012 um rund 79 Prozent zunahm, verdoppelte sich die der Urlauber fast und wuchs um rund 97 Prozent.