Flugzeuge von Fedex: Die Pilotinnen und Piloten warnen vor einer falschen Entwicklung bei dem Frachtriesen.

Profit vor MenschenPilotinnen und Piloten von Fedex Express entziehen dem Konzernchef öffentlich das Vertrauen

Die Pilotinnen und Pilotendes Logistikriesen werfen Konzernchef Rajesh Subramaniam vor, den Profit über die Mitarbeitenden zu stellen und sprechen ihm öffentlich das Misstrauen aus. Gleichzeitig tobt seit Jahren ein Tarifkonflikt bei Fedex Express.

Top-Jobs

Sparfell Logo

VIP Flight Attendant

SPARFELL Luftfahrt GmbH
Österreich
Flughafen Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Logo Magnum FBO

Supervisor / Station Manager (m/w/d)

M.A.G.N.U.M Aviation GmbH
Österreich
Salzburg
Feste Anstellung
Business Aviation
Top jobs
Vollzeit
Thüringen

Sachbearbeiter/in „Luftverkehr“ (m/w/d)

Top jobs
Erfurt
Deutschland
Ministerium
Ministerium für Digitales und Infrastruktur (TMDI)
Feste Anstellung
Vollzeit
Firmenlogo Weeze Airport

Manager EASA Compliance (m/w/x)

Vollzeit
Flughafen Niederrhein GmbH
Feste Anstellung
Top jobs
Weeze
Deutschland

Im Juni starb Fred Smith, der Gründer von Fedex. Er hatte den globalen Frachtriesen 1971 gegründet und nahm 1973 die ersten Flüge auf. Zehn Jahre später schon schrieb er amerikanische Wirtschaftsgeschichte, als Fedex als erstes Unternehmen überhaupt zehn Jahre nach der Gründung und ohne Fusionen oder Übernahmen einen Umsatz von einer Milliarde Dollar erreichte.

Im März 2022 kündigte Smith seinen Rückzug von der Unternehmensspitze an. Zu seinem Nachfolger machte er den langjährigen Fedex-Manager Rajesh Subramaniam. Smith blieb bis zu seinem Tod aktiv und kümmerte sich im Verwaltungsrat um Themen wie Nachhaltigkeit, Innovation und öffentliche Politik. Nur wenige Monate nach seinem Tod gibt es nun aber harsche Kritik an Subramaniam.

Misstrauensvotum gegen Fedex-Chef Rajesh Subramaniam

Pilotinnen und Piloten der hauseigenen Airline Fedex Express üben scharfe Kritik am Manager. Die Unzufriedenheit ist so groß, dass das Master Executive Council, das zentrale Führungsgremium von Fedex bei der Cockpitgewerkschaft AlpaA, am 29. September öffentlich ein formelles Misstrauensvotum gegen die Unternehmensführung veröffentlichte.

Die Vorwürfe wiegen schwer: Subramaniam wird vorgeworfen, Fedex einseitig auf maximale Gewinnmaximierung ausgerichtet zu haben - und dabei die traditionelle Unternehmenskultur geopfert zu haben, die unter Gründer Fred Smith stets im Zeichen des Prinzips «Menschen zuerst» stand. Diese Entwicklung würde die Zukunft des Unternehmens gefährden, so die Pilotinnen und Piloten.

Mensch - Service - Gewinn

Begründet wird der Schritt mit den zahlreichen Umstrukturierungsprogrammen, die seit 2022 eingeführt wurden. Bei One Fedex, Drive, Network 2.0 und Tricolor wäre es nur darum gegangen, die Abläufe zu optimieren, aber die Menschen seien vergessen worden. Die Mitarbeitenden verlören das Vertrauen und darunter leide zunehmend die betriebliche Zuverlässigkeit von Fedex, heißt es im Brief.

In einem hochkompetitiven Marktumfeld von UPS bis Amazon gefährde diese Entwicklung die Zukunft des gesamten Unternehmens, so die Gewerkschaft. Die Unternehmensführung müsse jetzt handeln, heißt es in in der Stellungnahme. Gefordert werden klare Verantwortung, mehr Transparenz und eine Rückkehr zur ursprünglichen Philosophie: Mensch - Service - Gewinn.

Verhandlungen über Tarifvertrag stocken

Der Zeitpunkt ist brisant. In den nächsten Wochen findet die Jahreshauptversammlung von Fedex statt. Gleichzeitig haben die rund 5000 Pilotinnen und Piloten der Frachttochter noch immer keinen neuen Tarifvertrag.

Im Juni 2023 scheiterten Verhandlungen zwischen MEC und Fedex-Management über eine Gehaltserhöhung von 30 Prozent. Mittlerweile steht eine Steigerung von bis zu 40 Prozent im Raum. Die Verhandlungen befinden sich derzeit in deiner Schlichtung durch das National Mediation Board.

Wir sind nahe an den Quellen, kritisch in der Sache, fair im Ton. So arbeitet unsere erfahrene Fachredaktion seit Jahren. Mit einem Beitrag, günstiger als ein Cappuccino, helfen Sie, dass das so bleibt – und Sie lesen aeroTELEGRAPH noch dazu werbefrei. Jetzt hier klicken und abonnieren

Mehr zum Thema

Frachtverladung am Flughafen Lüttich: Umlandgemeinden klagen gegen die neue Betriebsgenehmihung.

Anliegergemeinden wollen Wachstum des Flughafens Lüttich verhindern

indigo boeing 787 dreamliner

Indigo verändert Wettbewerb bei Fracht zwischen Europa und Indien

Cargo Center in Köln/Bonn: Flughafen und Dnata suchen gemeinsam nach einer Lösung.

Dnata Cargo schließt einzigen deutschen Standort

Fred Smith (1944 - 2025): Der Amerikaner gründete Fedex und machte da Unternehmen zur Nummer eins der Branche.

Wie Fedex nur dank einer Partie Blackjack überlebte

Video

Das neue Sicherheitsvideo von Air France: Elegant, optisch stark und nicht überfrachtet.
Von Lego-Figuren bis Promis. Sicherheitsvideos von Fluggesellschaften haben sich zu kleinen Kunstwerken entwickelt. Das sind die Favoriten unserer Redaktion.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Große Schäden an beiden Flugzeugen: Die beiden Bombardier CRJ 900 nach der Kollsion.
Auf dem New Yorker Flughafen LaGuardia kollidierten zwei Bombardier CRJ 900 beim Rollen. Die Tragfläche des einen traf das Cockpit des anderen Jets von Delta Air Lines.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777F von Aerologic: In Los Angeles kam es zu einer Runway Incursion.
Am Flughafen Los Angeles kam es zu einer brenzligen Szene: Eine Boeing 777 F von Aerologic rollte ohne Genehmigung auf die Startbahn, während ein Airbus A321 von American Airlines bereits beschleunigte. Nur eine Vollbremsung verhinderte die Katastrophe.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies