Fred Smith (1944 - 2025), hier vor einer Boeing 777 F: Der Amerikaner gründete Fedex und machte das Unternehmen zur Nummer eins der Branche.
Tod des Gründers Fred Smith

Wie Fedex nur dank einer Partie Blackjack überlebte

Fred Smith ist tot. Der Amerikaner gründete einst den Kurier- und Logistikriesen Fedex, der heute die größte Frachtairline der Welt betreibt. Dass dies möglich wurde, liegt auch an einem Besuch des Unternehmers in einem Kasino in Las Vegas.

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Sein Professor war nicht beeindruckt. Als ihm Fred Smith seine Semesterarbeit mit einem Konzept zur Zustellung von Sendungen über Nacht vorlegte, benotete der Professor sie nur mit einem C. Das entspricht im deutschen Schulsystem etwa der Note 4. Das Konzept sei zwar interessant und gut dargestellt, aber die Idee müsse eben auch realisierbar sein, um eine besser Note zu erhalten.

Smith ließ sich nicht entmutigen. Nach Abschluss seines Wirtschaftsstudiums an der Eliteuni Yale trat er zuerst in die Armee ein und diente drei Jahre lang bei den Marines. Seine Leidenschaft galt aber der Luftfahrt. Im Juni 1971 gründete Smith mit dem Erbe, das ihm sein Vater hinterließ, Federal Express. Zwei Jahre später nahm der Expressdienst den Betrieb auf. Es beförderte kleine Pakete und Dokumente mit einer Flotte von 14 Dassault Falcon 20 zu 25 Städten in den USA. Das Drehkreuz war seine Heimatstadt Memphis im Bundesstaat Tennessee.

Fedex drohte kurz nach der Gründung die Pleite

Doch der Startzeitpunkt war nicht ideal. Fedex wuchs zwar schnell. Doch die Ölkrise ließ die Ausgaben für Treibstoff in die Höhe schnellen. Das junge Unternehmen häufte Millionen Dollar Schulden an. Und die Investoren lehnten es ab, Geld nachzuschießen. Die Pleite sei damals eine sehr realistische Option gewesen, sagte Smith - mit bürgerlichem Namen Frederick W. Smith - später.

Fred Smith vor einer Dassault Falcon 20: Fedex hatte kurz nach dem Start arge Probleme.

Um weiterfliegen zu können, hätte Fedex dem Treibstofflieferanten bis am Montag 24.000 Dollar zahlen sollen. Doch das Geld hatte das Unternehmen nicht. Smith flog deshalb mit den letzten 5000 Dollar nach Las Vegas und ging dort ins Kasino. Beim Blackjack gewann er 27.000 Dollar. «Es war nicht viel, aber es kam zu einem kritischen Zeitpunkt und hielt uns für eine weitere Woche im Geschäft», erzählte der Unternehmer einmal. Und es hob die Moral.

Flotte von fast 420 Flugzeugen

Schon zwei Jahre später schrieb die Firma schwarze Zahlen. Die Liberalisierung des Luftfrachtmarktes in den USA beflügelte es zusätzlich. 1983 schrieb Fedex amerikanische Wirtschaftsgeschichte, als das Unternehmen als erstes überhaupt zehn Jahre nach der Gründung und ohne Fusionen oder Übernahmen einen Umsatz von einer Milliarde Dollar erreichte. Ein Jahr später begann die Expansion ins Ausland.

Heute beschäftigt Fedex weltweit mehr als 500.000 Menschen, verbindet mehr als 220 Länder und Gebiete miteinander und bewegt mehr als 17 Millionen Sendungen pro Tag. Die Flotte der Konzernairline Fedex Express umfasst gemäß dem Luftfahrtdatenanbieter CH Aviation fast 420 Flugzeuge - von Cessna Sky Courier und ATR 72 F über Airbus A300, Boeing 757 F, 767 F und 777 F bis McDonnell Douglas MD-11 F. Sie ist die größte Frachtairline der Welt.

Fred Smith war bis zuletzt aktiv

Am 21. Juni 2025 ist Smith 80-jährig verstorben. «Mit seinem Tod geht eine Ära in der globalen Transport- und Logistikbranche zu Ende, einer Branche, die er mit seiner innovativen Vision und seinem unermüdlichen Streben nach Spitzenleistungen begründet und revolutioniert hat», schreibt Fedex über den Gründer. Seinen Chefposten hatte er erst 2022 abgegeben. Auch zuletzt blieb er aktiv und kümmerte sich im Verwaltungsrat um Themen wie Nachhaltigkeit, Innovation und öffentliche Politik.

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