Hawker Siddeley 748: Wasaya Airways möchte sie in den Ruhestand schicken.

Wasaya AirwaysKanadas Ureinwohner hoffen auf Frachter von Airbus

Wasaya Airways will die Versorgung abgelegener Ortschaften im hohen Norden Kanadas verbessern. Dazu will die Fluggesellschaft der Indianerstämme Airbus C-295 beschaffen.

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Viele Ortschaften der kanadischen Ureinwohner werden fast vollständig aus der Luft versorgt. Dafür gibt es die regionale Fluggesellschaft Wasaya Airways. Sie gehört zu hundert Prozent den sogenannten First Nations, den anerkannten Indianerstämmen Kanadas. Ihr Ziel ist es, günstigen Transport anzubieten.

Mit neuen Flugzeugen will Wasaya nun den Transport weiter verbilligen und so die Preise für Nahrungsmittel und Alltagsgüter in abgelegenen Gebieten der riesigen Provinz Ontario herunterdrücken. Dazu plant sie den Kauf von vorerst zwei Transportflugzeugen vom Typ Airbus C-295. Sie sollen ab Anfang 2017 zum Einsatz kommen. Längerfristig möchte Wasaya bis zu fünf C-295-Frachter übernehmen. Die Airbus-Flieger sollen die in die Jahre gekommenen Hawker Siddeley 748 ersetzen.

Bessere Preise

Gemäss Geschäftsführer Michael Rodyniuk brächte das neue Frachtflugzeug große Vorteile für die abgelegenen Siedlungen, die von Wasaya versorgt werden: «Im Vergleich zu unseren bisherigen Fliegern trinkt es den Treibstoff nur schlückchenweise», so Rodyniuk zum kanadischen Sender CBC. Viele Waren könnten so zu weit besseren Preisen eingeflogen werden.

Klima und Infrastruktur in Kanadas hohem Norden stellen eine spezielle Herausforderung für die Wasaya-Flotte dar. Die meisten angeflogenen Flugplätze bestehen aus Schotterpisten von etwa tausend Metern Länge. Ein Promoauftritt einer C-295 der mexikanischen Luftwaffe in der Stadt Thunder Bay - inklusive Testflug und Landung in zwei abgelegenen Siedlungen - verlief bereits vielversprechend.

Militärischer Transporter

Laut Airbus ist die C-295 für kanadische Bedingungen ideal. Der Hersteller bewirbt sie als «leistungsfähigstes und vielseitigstes Transport- und Überwachungsflugzeug». 2001 in Dienst gestellt, wurden von der Airbus C-295 bis im Mai 151 Exemplare ausgeliefert. Sie werden heute im militärischen Bereich verwendet. Doch Airbus hofft auf zivile Kunden und tourt deshalb mit dem mexikanischen Flieger durch Kanada.

Wasaya Airways geht bei der C-295 (Bild unten) von einem Listenpreis von 28 Millionen kanadischen Dollar aus. Man hoffe aber, dass es hier noch etwas Spielraum gebe, sagt Chef Rodyniuk. Airbus selbst will sich zum Preis nicht äußern.

Beech, Cessna und Pilatus

Die Regionalfluggesellschaft Wasaya wurde 1989 gegründet und befindet sich seit 1998 vollständig im Besitz von zwölf Indianerstämmen. Die Flotte besteht aus 20 Flugzeugen. Neben dem Uralt-Frachter von Hawker kommen für den Passagiertransport Beechcraft 1900, Cessna 208 und die Pilatus PC-12 zum Einsatz.

Finanziell ist die Airline nicht auf Rosen gebettet. Erst im Mai mussten die zahlreichen Gläubiger von Wasaya einem Schuldenschnitt zustimmen, um den drohenden Konkurs abzuwenden.

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