Bis jetzt wickelte Flynas ihre Langstrecke über geleaste A330 ab und plante, die Flotte auf A350 zu erweitern. Daraus wird wohl nichts: die Airline stellt die Langstrecke bis auf Weiteres ein.

Langstreckenflüge ein FlopFlynas bestellt doch keine A350

Noch vor sechs Monaten wollte Flynas Airbus A350 ordern, um zu expandieren. Nun stellt die saudi-arabische Billigairline die Langstreckenflüge wieder ein.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Es war ein kurzes Gastspiel. Im April startete Flynas eine Offensive auf der Langstrecke. Vier neue Destinationen wurden in den Flugplan aufgenommen: Jakarta, Kuala Lumpur, London und Manchester. Karachi, Lahore und Casablanca hätten bald, Ziele in Südafrika und China später folgen sollen. Doch nun ist damit Schluss. In einer kurzen Mitteilung auf der Website erklärt die saudische Fluggesellschaft Ende Oktober, dass alle Flüge per sofort eingestellt werden. Die Kunden die bereits Flüge gebucht haben, bekämen alle Kosten zurück erstattet.

Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters erklärte Flynas-Chef Raja Azmi, dass die Strecken unter den Erwartungen geblieben seien. «Wir gehen noch einmal über die Bücher. Aber zum jetzigen Zeitpunkt ist nicht absehbar, ob und wann wir die Langstreckenflüge wieder in unser Angebot aufnehmen werden», so Amzi weiter. Man konzentriere sich vorerst darauf, auf der Kurzstrecke profitabel zu werden So wolle Flynas im kommenden Jahr schwarze Zahlen schreiben.

Überraschender Strategiewechsel

Die Mitteilung von Flynas kommt überraschend und lässt vermuten, dass die Langstrecken-Strategie des Unternehmens nicht aufgegangen ist. Damals positionierte sich die Airline noch als ernstzunehmender Konkurrent zu den grossen Golfairlines. Flynas zweiter Chef Sulaiman Al-Hamdan kündigte an, die bei Airbus getätigte Bestellung für zwanzig A320 in A350 umzuwandeln.

Im Mai doppelte Amzi nach, als er erneute Gespräche mit Airbus und Boeing zur Erweiterung der Flotte um Langstreckenjets ankündigte. Damals leaste Flynas 24 A320 und drei A330, um Langstreckenziele bedienen zu können. Obwohl nie bestätigt, scheinen die Kaufpläne gekippt worden zu sein, denn wie den Informationen auf der Website zu entnehmen ist, besteht die Flotte wieder aus den 24 geleasten A320. Die A330 sind nicht mehr aufgeführt. Ob das Leasing den Plänen von Flynas das Genick gebrochen hat, oder die Strategie zu ambitiös war, gab die Airline nicht bekannt.

Mehr zum Thema

ticker-emirates

Emirates Group mit Milliardengewinn im ersten Halbjahr

Airbus A350 von Air Mauritius: Die Airline steht im Spannungsfeld von zwei Golf-Airloines.

Ex-Chef von Air Mauritius blockt Einstieg von Qatar Airways mit Emirates-Partnerschaft

ticker-emirates

Emirates: Per Gesichtserkennung durch Check-in, Sicherheitskontrolle, Loungeeingang und Boarding

ticker-emirates

Emirates fliegt fünf Mal täglich zwischen Dubai und Kairo

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg