Letzte Aktualisierung: um 16:02 Uhr

Airline von Enter Air und Tui

Fly 4 Airlines startet mit vier Boeing 737

Die neue Fluggesellschaft von Enter Air und Tui startet mit vier Boeing 737 in Großbritannien. Perspektivisch will Fly 4 auch für weitere Kunden fliegen und die Flotte deutlich vergrößern. 

In diesem Sommer wird mit Fly 4 Airlines eine neue Fluggesellschaft in Europa starten. Sie hat die besten Chancen, direkt erfolgreich zu sein. Denn Fly4 Airlines ist die im August angekündigte Neugründung von potenten Eltern. Die polnische Enter Air hält 51 Prozent der Anteile, der größte Reiseveranstalter Europas 49 Prozent.

«Wenn man zwei Anteilseigner hat, die selbst Betreiber sind – und zwar keine unbedeutenden – dann bietet sich aus unserer Sicht die Möglichkeit, Fachwissen und Größenordnungen zu nutzen, die ein normales Start-up nicht hat», sagt Chef Jochen Schnadt jetzt gegenüber dem Portal Flightglobal. Zudem habe man vom ersten Tag an zwei Ankerkunden.

Vier Boeing 737-800 für Tui UK

Die neue Fluggesellschaft wird keine eigenen Flüge auflegen, sondern will eine europäische Größe im Wet-Leasing-Geschäft werden. Das heißt, sie vermietet ihre Flugzeuge samt Crews an andere Fluggesellschaften. In diesem Sommer wird Fly 4 Flüge für Tui ab Großbritannien durchführen. Sie wird mit zunächst vier Boeing 737-800 starten, die von Tui stammen.

«Wir führen die Flugzeuge schrittweise ein, hoffen aber, bis Ende Mai alle vier Maschinen in Betrieb zu haben», sagt Schnadt. Der Manager, der unter anderem schon für Monarch Airlines und Flybe gearbeitet hat, hofft, dass die irischen Behörden noch in diesem Quartal das Luftverkehrsbetreiberzeugnis (Englisch: AOC) ausstellen werden, um im zweiten Quartal den Flugbetrieb starten zu können.

20 Flugzeuge sind das Ziel

Chef Schnadt verfolgt mit der Airline große Wachstumspläne. So soll die Flotte in den kommenden Jahren deutlich wachsen. 2027 rechnet der Fly-4-Chef bereits mit zehn Flugzeugen. Perspektivisch sollen es doppelt so viele werden. Das Wachstum hängt natürlich von verschiedenen Faktoren ab. «Unter anderem davon, was mit unseren Ankerkunden passiert, aber auch davon, wie erfolgreich wir bei der Suche nach anderen Kunden sind.»

Denn Fly 4 Airlines soll nicht ausschließlich für Enter Air und Tui fliegen. Das klare Ziel der Fluggesellschaft ist es, ein Drittgeschäft zu entwickeln. In das Ad-Hoc-Chartergeschäft will Schnadt nach Möglichkeit nicht einsteigen, sondern lieber längerfristige, mehrjährige Vereinbarungen abschließen. Das würde auch die Vorausplanung bei Arbeitsverträgen und der Flottenplanung erleichtern.

Nur erfahrenes Personal zum Start

Die Flieger werden in einer eigenen neutralen Lackierung unterwegs sein, aber «interessierte Kunden können Flächen am Rumpf, der Heckflosse und Winglets nutzen, um etwaige Decals anzubringen», so der Airline-Chef. Bei der Flottenplanung liege der Schwerpunkt erst einmal auf der Boeing 737-800. Neue Modelle, wie die Boeing 737 Max, könne man erst einführen, wenn es den finanziellen Spielraum dazu gebe, so Schnadt.

Passendes Personal zu finden, sei derzeit schwierig, so der Airline-Chef. Denn aktuell stelle jeder ein. Fly 4 habe sich entschieden, in der ersten Phase nur erfahrenes Personal einzustellen, um ein möglichst hohes Serviceniveau bieten zu können. Um die passenden Mitarbeitenden zu finden, hat die Airline einen Partnerschaftsvertrag mit dem Personalvermittlungsspezialisten AAP Aviation abgeschlossen.

Fluggesellschaften suchen Zusatzkapazitäten

Schnadt gibt sich überzeugt, dass Fly 4 ein Erfolg wird. «Es gibt praktisch keine Fluggesellschaft, die nicht in der einen oder anderen Form nach zusätzlichen Kapazitäten sucht», sagt er. Auch weil nach Covid besonders Urlaubsflüge verstärkt nachgefragt sind und gerade Ferienfluggesellschaften es sich nicht leisten können, ganzjährig so viele Flugzeuge samt Crews zu beschäftigen, wie sie in der Hochsaison benötigen, werden Wet-Lease-Anbieter immer wichtiger.