Britten-Norman Islander von Figas auf den Falklandinseln: Hersteller vor Schwierigkeiten.
Verwalter eingesetzt

Traditionshersteller Britten-Norman in finanziellen Turbulenzen

Der britische Flugzeugbauer ist dabei, seine Produktion zurück nach Großbritannien zu verlagern. Das ist offenbar teuerer als erwartet. Daher sucht Britten-Norman neue Investoren.

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Es war ein ungewöhnlicher Schritt. Im vergangenen Juni kündigte Britten-Norman an, die Fabrik in der Nähe von Bukarest zu schließen. Die Herstellung der BN-2 Islander und Defender wurde nach 55 Jahren von Rumänien zurück nach Großbritannien geholt. Als Grund nannte das Management die steigenden Kosten in Osteuropa.

Das neue Werk am Hauptsitz der Dachgesellschaft B-N Group am Bembridge Airport auf der Isle of Wight wurde im vergangenen September eröffnet. Es ergänzt das Werk am Solent Airport bei Portsmouth an der Küste gegenüber der Insel. Von der räumlichen Nähe erhofft sich das Management mehr Effizienz bei Beschaffung und Produktion, was deutliche Kostenvorteile bringen soll.

Verachtfachung des Ausstoßes geplant

Bereits im kommenden Sommer will Britten-Norman die erste wieder vollständig in Großbritannien BN-2 Islander ausliefern. Und das Unternehmen, das mehrheitlich der omanischen Zawawi Group gehört, hat für danach große Pläne. Ziel ist es, die Produktion von zwei Flugzeugen pro Jahr innerhalb von 24 Monaten auf acht und danach bis auf 16 Flugzeuge pro Jahr zu erhöhen. Helfen sollen dabei die Pläne zur Umrüstung der Flieger auf Wasserstoffantrieb.

Doch die Kosten der Rückverlagerung der Produktion nach Großbritannien sind offenbar immens. Die B-N-Group-Tochter Britten-Norman Aircraft Limited hat kürzlich bei der King's Bench Division des High Court of Justice beantragt, einen Verwalter zu ernennen, wie das Luftfahrtdatenportal CH Aviation schreibt. «Während der Vorstand weiterhin konstruktive Gespräche mit den wichtigsten Interessengruppen des Unternehmens führt, hat er beschlossen, Gerichtsdokumente einzureichen, um die Position des Unternehmens zu schützen», wird ein Sprecher im Bericht zitiert. Dies werde es ermöglichen, sich auf die Erreichung der richtigen Struktur für jede vorgeschlagene neue Investition zu konzentrieren.

Hoher Verlust im Geschäftsjahr 2021/22

Zur Unterstützung der Pläne habe man zudem Berater angeheuert. Sie würden «bei der Prüfung von Optionen zur Sicherung der erforderlichen zusätzlichen Investitionen helfen», so der Sprecher. Die finanzielle Lage von Britten-Norman hat sich 2022 markant verschlechtert. Im Ende März abgeschlossenen Geschäftsjahr 2021/22 wies der Flugzeugbauer bei einem Umsatz von 8,9 Millionen einen Verlust von 3,6 Millionen Pfund aus. Die Jahresrechnung 2022/23 hat das Unternehmen bisher nicht eingereicht. Das britische Handelsregister führt sie als «überfällig» auf.

Blick aus einer Britten-Norman Islander von Figas auf den Falklandinseln. Bild: aeroTELEGRAPH

Einzige Produkte von Britten-Norman sind die BN-2 Islander und ihr Derivat Defender. Sie werden seit 1965 produziert. Bisher wurden beinahe 1300 Exemplare des zweimotorigen Kolben- oder Turbopropflugzeugs gebaut. Damit gehören die beiden Varianten zu den meistverkauften zivilen europäischen Flugzeugen.

Eine zivile Version mit verschiedenen Varianten und eine militärische

Die BN-2 Islander weist ein maximales Startgewicht von drei Tonnen, eine maximale Geschwindigkeit von 273 Kilometer pro Stunde und eine minimale Startstrecke von 370 Metern auf. In der Passagiervariante finden in ihr neun Fluggäste Platz. Die Islander kann auch als Ambulanz-, Fracht-, Spezialmissions- oder VIP-Version bestellt werden. Die Defender ist die Militärversion.

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