Die ES-30: Wird nach dem Entwurf aus dem Mai 2024 so aussehen.

Die ES-30: Wird nach dem Entwurf aus dem Mai 2024 so aussehen.

Heart Aerospace

ES-30 von Heart Aerospace

Schwedischer Elektroflieger wird immer gewöhnlicher

Von der Realität eingeholt? Zum zweiten Mal baut Heart Aerospace ihren Elektroflieger ES-30 im großen Stil um - und verlagert Entwicklung und Forschung in die USA.

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Im Jahr 2022 änderte Heart Aerospace ihre Pläne für den Bau eines Elektrofliegers: Aus dem Modell ES-19 für bis zu 19 Fluggäste wurde die größere ES-30 mit Platz für bis zu 30 Reisende. Das neue Design sah vier Elektromotoren vor, angetrieben von Batterien in einem großen Fach unter dem Rumpf, oder als angetrieben von zwei Turbogeneratoren im Heck des Fliegers mit nachhaltigem Kerosin als Reserve-Option.

Dazu erhielt die ES-30 Streben, welche die Tragflächen mit dem Rumpf verbanden. Jetzt hat die schwedische Firma das Design erneut stark angepasst. Sie teilte Mitte Mai zudem mit, ihr Hauptquartier zwar in Göteborg zu behalten, Entwicklung, Forschung und Testflüge aber in die USA zu verlegen.

ES-30 doch ohne Turbogeneratoren

In dieser Mitteilung ist auf nicht mehr von der ES-30 als Elektroflieger, sondern als hybrid-elektrischem Flugzeug die Rede. Vor allem aber hat Heart Aerospace ein Bild angefügt, das zeigt, dass das Batteriefach unter dem Rumpf ebenso verschwunden ist wie die Verstrebungen der Flügel. Von außen ähnelt die Maschine nun eher wieder dem kleineren Erstentwurf ES-19.

Gegenüber dem Magazin Flightglobal erklärte Heart-Aerospace-Chef und -Mitgründer Anders Forslund Details zum Innenleben des Fliegers. So wird das Flugzeug doch keine Turbogeneratoren nutzen. Denn man wolle nicht viele Entwicklungsressourcen in einen Teil des Fliegers stecken, der vergleichsweise wenig genutzt werde, so der Manager.

Zwei klassische Turboproptriebwerke

Stattdessen wird die ES-30 zwei große Elektro-Triebwerke haben und dazu zwei kleine klassische Turboproptriebwerke wie beispielsweise Pratt & Whitney Canada PT6. Rein elektrisch soll der Flieger voll besetzt weiterhin 200 Kilometer zurücklegen können, während die Turbopropantriebe als Reserve oder zur Verlängerung der Reichweite dienen.

Durch die wegfallenden Turbogeneratoren wird im Heck der ES-30 Platz frei. Den sollen die Batterie einnehmen, sodass sie keinen extra Raum unten am Rumpf mehr benötigen. Durch die neue Antriebsarchitektur könne man zudem auf die Streben verzichten, sagt Forslund.

Erstflug ohne Menschen an Bord

Heart Aerospace verspricht, es ändere nichts an der Nutzlast und nichts an der Reichweite, die erweitert bei bis zu 400 Kilometern liegen soll mit 30 Fluggästen. Anpassen wird das Antriebssystem vor allem das Team um den neuen Technikchef Benjamin Stabler in Los Angeles in Kalifornien. Der erste Testflieger in Originalgröße wird zwar noch in Schweden entstehen, dann aber per Schiff in die Vereinigten Staaten gebracht.

Der Erstflug soll 2025 ferngesteuert und ohne Menschen im Cockpit geschehen, wie Forslund dem Magazin erklärte. Man versuche allerdings nicht, Flugtests mit Pilotinnen und Piloten ganz zu ersetzen, man wolle dies lediglich als «frühes Entwicklungstool einsetzen». Wo genau der Erstflug stattfinden wird, nicht noch nicht bekannt. Der erste Flug eines serienmäßigen Exemplars ist für 2026 geplant, dann mit Cockpitcrew. Man strebe die Musterzertifizierung der ES-30 für 2028 in Europa an, sagt der Firmenchef.

Nordamerika zum Hauptmarkt geworden

Heart Aerospace hat laut eigener Aussage ihren «Ursprung in den nordischen Ländern und weltweit Investitionen eingesammelt, wobei sich Nordamerika zum Hauptmarkt entwickelt hat». Die Firma konnte bereits Bestellungen für 250 ES-30 einsammeln, mit Optionen und Kaufrechten für weitere 120 Flugzeuge. «Darüber hinaus liegen dem Unternehmen Absichtserklärungen für weitere 191 Flugzeuge vor», so Heart Aerospace.

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