Die Billigairline-Gruppe hat Airbus bisher weitgehend gemieden. Nun nennt Chef Michael O’Leary erstmals konkrete Szenarien für eine große Bestellung – spätestens, wenn Lauda 2028 neue Flugzeuge braucht.
Eines ist klar. Ryanair ist im Team Boeing. Aktuell betreibt die irische Gruppe mehr als 600 Flugzeuge des amerikanischen Herstellers. Und auf weitere 171 bereits bestellte Boeing 737 Max 8-200 und Max 10 wartet sie noch. Dieser Tage zeigte sich Vorstandsvorsitzender Michael O'Leary auch zuversichtlich, die Flieger pünktlich zu erhalten.
Jets von Airbus betreibt Ryanair Group nur 26 - bei der hinzugekauften Tochter Lauda. Doch das soll sich ändern. «Wir haben heute 600 Boeings und 30 Airbusse. Ich möchte diese Zahl in den kommenden Jahren vielleicht auf 800 Boeings und 200 Airbusse steigern», so O’Leary gemäß Reuters. Damit brachte er erstmals die Möglichkeit einer Großbestellung beim europäischen Hersteller auf.
O'Leary hat zwar immer wieder mit einer Order bei Airbus kokettiert - wohl auch um die Preise bei Boeing zu drücken. Am Ende aber wurde daraus nichts. Eine direkte Bestellung in Toulouse hat die Ryanair Group bislang vermieden.
Die Leasingverträge für die bestehenden Airbus A320 von Lauda laufen 2028 aus. Spätestens dann will Ryanair Group entscheiden, ob die Tochter mit neuen Airbus-Jets ausgestattet oder auf jüngere Gebrauchtjets gesetzt wird. O’Leary betonte, ein größerer Auftrag an Airbus sei vor allem im Falle einer Branchenkrise denkbar - also wenn die Preise niedriger sind. Als Zeitraum nannte er Ende der 2020er- oder Anfang der 2030er-Jahre.
Wir berichten, was in der Luftfahrt wirklich zählt – unabhängig, präzise, nah dran. Hinter jedem Artikel steht die Erfahrung erfahrener Luftfahrtjournalistinnen und -journalisten. Für den Preis von weniger als einem Getränk am Flughafen genießen Sie aeroTELEGRAPH werbefrei und sichern unsere Unabhängigkeit. Jetzt hier klicken und abonnieren