aeroTELEGRAPH

Neues Flaggschiff Tu-214

Russische Industrie: Airbus und Boeing schon vergessen

Die russische Luftfahrtindustrie sieht in den Sanktionen auch Vorteile. Der Wechsel auf Flieger wie die Tupolev Tu-214 fördere eigene Kompetenzen. Außerhalb Russlands gilt das Modell als veraltet.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Keine Ersatzteile, keine Wartung, keine neuen Flugzeuge – die westlichen Sanktionen treffen die russische Luftfahrtbranche hart. Russland versucht aus der Not aber eine Tugend zu machen und dreht den Spieß in der Außendarstellung nun kurzerhand um.

«Keine Sanktionen ohne etwas Gutes», wirbt aktuell die Staatsholding Rostec, die unter ihrem Dach auch die Holding UAC aller russischen Flugzeughersteller vereint. Sie argumentiert, die Sanktionen würden dazu führen, dass die heimische Flugzeugindustrie Bestellungen in den erforderlichen Mengen erhalte. Das führe zu neuen Technologien, einer Modernisierung der Produktion und der Förderung von jungem Personal.

«Alle Anforderungen erfüllt»

Auch Rostec-Chef Sergey Chemezov drehte schon im vergangenen September den Spieß um, als er sagte, dass westliche Flugzeuge nie mehr nach Russland geliefert würden. Sie hätten den russischen Markt verlassen. Airbus und Boeing seien Marken, «die wir schon vergessen haben», so Chemezov.

Stattdessen setzte man in einem ersten Schritt auf die Irkut MS-21 und den Superjet 100. Allerdings sind in den Maschinen auch viele westliche Komponenten verbaut. Dafür habe man «schnell importsubstituierende Elemente entwickelt», erklärt der Manager.

Kommerzieller Flop

Um den Bedarf an Flugzeugen zu decken, holt Rostec ein altbekanntes, aber kommerziell erfolgloses Modell zurück: die Tupolev Tu-214. Sie gehört nun zu den Flaggschiffen der russischen Luftfahrtindustrie. Laut Rostec handelt es sich um ein «rein inländisches Flugzeug mit Hochleistungseigenschaften, das alle Anforderungen des modernen Luftverkehrs erfüllt».

Die Tu-214 kam im Jahr 2000 auf den Markt, als modernisierte Version der Tu-204 mit einem höheren Startgewicht und höherer Reichweite. Insgesamt wurden nur knapp 30 Exemplare gebaut, die vorrangig nicht bei Airlines flogen. Außerhalb Russlands gilt das Modell als technologisch veraltet - unter anderem aufgrund des Drei-Mann-Cockpits und der russischen PS-90A-Triebwerke, die etwa 10 Prozent mehr Treibstoff schlucken als westliche Motoren.

70 Stück bis 2030

Die Tu-214 hat jetzt aber auch einen Vorteil. Denn in ihr ist nur ein Minimum an westlichen Komponenten verbaut. Aeroflot hat nach Ausrufung der Sanktionen 40 Exemplare bestellt und soll schon 2024 die erste bekommen. Rostec will bis 2030 rund 70 Stück bauen.

Mehr zum Thema

Tupolev Tu-204 von Red Wings: Der letzte Betreiber der Passagiervariante flottet das Modell wiederein.

Red Wings wird schon 2023 wieder mit Tu-204 und Tu-214 fliegen

Tupolev Tu-214: Reichweite von 3800 Kilometer.

Aeroflot soll Tupolev Tu-214 zum Kern der Flotte machen

Tupolev arbeitet bereits an 20 Tu-214

Tupolev arbeitet bereits an 20 Tu-214

Kabinenmitarbeiterin von S7 Airlines. Am 31. Mai findet ein ungewöhnliches Turnier statt.

Russland sucht die besten Flugbegleitenden

Video

Premierminister Narendra Modi besucht die Absturzstelle: Die Boeing 787 von Air Inda krachte in eine Berufsschule.
274 Menschen starben beim Absturz von Flug AI171 in Ahmedabad. Jetzt haben die Behörden den letzten Funkspruch des Kapitäns der Boeing 787 von Air India veröffentlicht. Er zeigt, dass unmittelbar vor dem Absturz etwas Dramatisches passiert sein muss.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der Moment, als die Boeing 787 abhebt: Wenig später begann sie schon wieder zu sinken.
Air Indias Unglücksflug AI171 dauerte nicht einmal eine Minute. Mehr als 200 Menschen starben, als die Boeing 787 hinter dem Flughafen Ahmedabad auf das Gelände einer Berufsschule stürzte. Was ist alles bisher bekannt?
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Die Boeing 787 von Air India kurz vor dem Crash über Häusern von Ahemdabad: Riesiger Feuerball.
Eine Boeing 787 von Air India verunglückte kurz nach dem Start und stürzte in ein Wohnviertel von Ahmedabad. Der Dreamliner war für den Flug nach London voll betankt. Bis jetzt sind 207 Todesopfer bestätigt - Tendenz steigend. Bis jetzt gibt es einen Überlebenden.
Laura Frommberg
Laura Frommberg