Der Iran wird zum El Dorado für Flugzeugbauer. Das Ende der wirtschaftlichen Sanktionen eröffnet ihnen potenzielle Milliardenaufträge en masse. Und: Alle haben eine Chance. 400 bis 500 Passagierflieger braucht das Land in den kommenden Jahren, schätzt die Regierung. Nachdem bereits Airbus, Boeing, Bombardier, Sukhoi und Mitsubishi in Verhandlungen stehen, ist nun offenbar auch Embraer dabei. Kish Air überlegt, sich bei den Brasilianern neue Regionaljets zu kaufen, schreibt die Nachrichtenagentur Reuters.
Etwas konkreter wird Kish-Air-Chef Sadat Akhavi bei Airbus. «Wir reden mit Airbus über 6 A321», so Akhavi an einer Luftfahrtkonferenz in Teheran zu Reuters. Ziel seien aber eigentlich 10 neue Flieger. Man erwäge auch Embraer für die Flottenerneuerung. Finanzieren will er das, indem er die Flieger an Leasingfirmen verkauft und dann zurück mietet. Heute setzte Kish Air 3 Fokker 100 und je 3 McDonnell Douglas MD83 und MD 82 ein.
Auch ATR zog Bestellung an Land
Kurz nach dieser Bekanntgabe kam heraus, dass der Turbopropbauer ATR ebenfalls zum Zuge kommt: 40 Flieger will der Iran bei den Franzosen kaufen. Auch Boeing darf sich freuen: «Wir sind offen für Boeing-Käufe», so Verkehrsminister Abbas Akhoundi bei der Luftfahrtkonferenz.
Auch gebrauchte Flugzeuge
Nicht nur neue Flieger sind für den Iran interessant. Weil nicht alle so schnell lieferbar sind, wie sie gebraucht werden, ist vor allem auch der Gebrauchtfliegermarkt interessant. Dort sind derzeit viele Airbus A340 günstig zu haben.