Boeing 737 Max: Bis sie wieder abhebt, wird noch einige Zeit vergehen.
Disagree Alert

Boeing wusste schon länger von fehlender Warnmeldung

Boeing wusste ein Jahr lang, dass eine Funktion in ihren 737 Max fälschlicherweise nicht aktiviert war. Doch man stufte den Fehler als nicht sicherheitsrelevant ein.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Welche Funktionen sind sicherheitsrelevant und welche nicht? Diese Frage steht nun schon seit einigen Wochen im Raum, sobald es darum geht, was zu den Abstürzen von zwei Boeing 737 Max im vergangenen Oktober und in diesem März geführt hat. Glaubt man Boeing, so war eine Warnmeldung, die in der großen Mehrheit der ausgelieferten 737 Max nicht funktionierte, nicht sicherheitsrelevant: der sogenannte Angle Of Attack Disagree Alert.

Diese Warnmeldung informiert Piloten, falls die beiden Anstellwinkelsensoren des sogenannten Maneuvering Characteristics Augmentation System MCAS widersprüchliche Daten an das System liefern. Wie Boeing in einer Mitteilung erklärt, wurde den Ingenieuren des Flugzeugbauers schon 2017 klar, dass die Warnmeldung, die eigentlich in allen Fliegern aktiv sein sollte, in der Mehrheit der 737 Max nicht aktiviert war. Der Grund: Sie war mit dem Anstellwinkelindikator verknüpft. Und der wiederum sei eine kostenpflichtige Zusatzfunktion.

Erst ein Jahr später informiert

Die Warnmeldung funktionierte also irrtümlicherweise nicht. Dennoch entschied der Flugzeugbauer sich, die Kunden und auch die Behörde FAA nicht zu informieren. Der Grund, schreibt Boeing in einer Mitteilung zum Thema: Man sei nach internen Analysen zum Schluss gekommen, dass der nicht funktionierende Alarm die Sicherheit und den Flugbetrieb nicht negativ beeinflusse. «In jedem ausgelieferten Flugzeug sind alle für den sicheren Flugbetrieb nötigen Funktionen eingebaut», schreibt das Unternehmen.

Boeing zählt dann noch einmal alle Funktionen auf, die Piloten benötigen, um ein Flugzeug sicher zu fliegen. «Weder der Anstellwinkelindikator noch der AOA Disagree Alert sind Sicherheits-Features», heißt es dann nochmal. Dennoch entschied sich Boeing ein Jahr später um – nach dem Absturz einer Boeing 737 Max von Lion Air im Oktober 2018. Der Hersteller informierte die Behörden über die fehlende Warnmeldung und entschied sich, Änderungen an der Software der 737 Max vorzunehmen. Künftig wird die Warnmeldung in allen 737 Max funktionieren.

«Niedriges Risiko»

Man habe dann noch einmal untersucht, ob der Disagree Alert sicherheitsrelevant sei und sei wieder zu dem Schluss gekommen, dass das nicht der Fall sei. Die FAA habe diese Entscheidung mitgetragen. Die Behörde erklärt gegenüber der New York Times, dass man das Problem als «niedriges Risiko» einstufte. Dennoch hätte man es begrüßt, wenn Boeing früher über die Verwirrung mit der Warnmeldung informiert hätte.

Ob die Warnmeldung die beiden Abstürze hätte verhindern können, ist nicht klar. Aber dass das mithin verbundene MCAS eine Rolle spielte, darüber sind sich die Ermittler einig. Das MCAS soll eigentlich einen Strömungsabriss verhindern, wenn es aber mit falschen Daten gefüttert wird, kann es einen Sturzflug einleiten.

Mehr zum Thema

Boeing 737 Max von Southwest: Die Airline wurde offenbar nicht genügend informiert.

Verwirrung um deaktiviertes Warnsystem in der 737 Max

Boeing 737 Max 8: Im Visier der Ermittler.

US-Luftfahrtbehörde verlangt Upgrade bei Boeing 737 Max

Boeing 737 Max von Lion Air: Ungeschulte Piloten hatten schlechte Karten.

40 Sekunden, um die Katastrophe zu verhindern

ticker-boeing-1

Boeing wechselt Finanzchef aus

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg