Letzte Aktualisierung: um 22:35 Uhr

Flugzeug verschwindet in Antarktis

Eine Maschine der kanadischen Kenn Borek Air kam auf einem Flug zu einer Forschungsstation in Probleme. Die Suche in der Region gestaltet sich schwierig.

Die Piloten der Fluggesellschaft wissen, was sie machen. Denn Flüge in die Polarregion sind die Spezialität von Kenn Borek Air. Das Unternehmen aus der kanadischen Stadt Calgary besitzt eine der weltweit größten Flotten von DHC-6 Twin Ottern. Damit führt sie im Auftrag von staatlichen und privaten Kunden medizinische Transporte, Überwachungs- oder auch Transportflüge im kanadischen Norden und auch am Nord- und Südpol durch. Am Dienstagmorgen war eine Maschine der Fluglinie unterwegs zu der italienischen Forschungsstation Terra Nova Bay in der Antarktis. Um 22 Uhr Lokalzeit sandte sie plötzlich Notfallsignale aus. Seither fehlt von ihr jede Spur. An Bord befanden sich der Pilot und zwei Passagiere, allesamt Kanadier.

Ein Sprecher der neuseeländischen Rettungskräfte erklärte gegenüber dem kanadischen Radio- und Fernsehen CBC, man habe eine DC-3 in die Region in der östlichen Antarktis geschickt. Sie fliege über das Gebiet aus dem das Signal der Maschine komme. Bislang habe man die Twin Otter aber nicht auffinden können. Der Absturzort liegt im Queen Alexandra Range, einem Gebirgszug mit bis zu 4500 Metern hohen Gipfeln.

Hell, aber sehr windig

In der Antarktis herrscht derzeit zwar Mitternachtssonne, es ist also den ganzen Tag hell. Doch zugleich ist das Wetter garstig. Wie der Sprecher der Rescue Co-ordination Centre New Zealand CBC weiter erklärte, liege auf rund 6700 Metern eine dicke Wolkendecke. Zudem herrschten extrem starke Winde in der Region. Darum könne die DC-3 momentan nicht tiefer fliegen.

Sobald sich die Wetterbedingungen bessern, richten die Rettungskräfte ein Suchcamp rund 50 Kilometer östlich der vermuteten Absturzstelle ein. Der Sprecher wies darauf hin, dass man zwar nichts über den Zustand der Passagiere sagen könne. Es sei aber bei Flügen in die Antarktis Pflicht, Notgerätschaften und Notvorräte mitzuführen.

Nachtrag vom 26. Januar:
Die Rettungskräfte fanden das Wrack der Maschine. Sie scheint frontal ein eine Felswand des Mount Elizabeth geflogen zu sein. Überlebende gibt es deshalb keine.

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