Terminal 2 des Incheon Airport: Die Decke erinnert von der Form her an Wellen und lässt viel Licht hinein.

SüdkoreaIncheons neues Terminal 2 im Check

Im Januar eröffnete Südkoreas größter Flughafen sein zweites Terminal. aeroTELEGRAPH hat sich angeschaut, was die neue Basis von Korean Air zu bieten hat.

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Seit sechs Monaten betreibt der Incheon Airport westlich der Hauptstadt Seoul ein zweites Terminal. Es wartet mit 7,5 Millionen Quadratmetern zusätzlicher Fläche, 72 neue Gates, einer Bahnstation, neuen Parkplätzen – und viel Extravaganz auf. Wie gut ist T2?

Atmosphäre

Lange Warteschlangen, große Menschenmengen, volle Gänge - nichts davon haben wir im Terminal 2 gesehen. Das liegt auch daran, dass erst vier Fluglinien in dem Terminal untergebracht sind: Korean Air sowie deren Skyteam-Partner Delta Air Lines, Air France und KLM. So entfallen auf T2 zurzeit nur rund 18 Millionen Passagiere pro Jahr oder rund 25 Prozent der Kapazität des Seoul Incheon Airports. Das führt zu einer entspannten und wenig hektischen Atmosphäre. Dazu trägt ebenfalls bei, dass das Terminal hell und lichtdurchflutet ist, mit viel echten und unechten Pflanzen sowie Becken mit fließendem Wasser im Bereich des Check-ins. Die vor der Eröffnung angekündigten Wasserfälle und Koi-Karpfen bekamen wir jedoch nicht zu Gesicht. Dafür findet man Kunst im T2, etwa Buchstaben des koreanischen Alphabetes, die an einer Stelle von der Decke hängen und in wechselnden Farben aufleuchten.

Orientierung

Obwohl sich das Terminal über fünf Stockwerke erstreckt, haben wir uns kein einziges Mal verlaufen. Die Beschilderung ist Koreanisch und Englisch. Die Schilder für Ankunft und Abflug sind blau, die für Transferpassagiere sind grün. Die Technik verhindert zudem Fehler: Wer etwa zum Shuttlezug Richtung Terminal 1 geht, muss sein Ticket scannen. Befindet sich das Gate aber gar nicht im T1 oder dem zwischen T1 und T2 liegenden Gebäude namens Concourse, sondern im T2, weist das Gerät den Passagier darauf hin.

Hilfreich sind außerdem die im T2 verteilten Informationsterminals. Hier kann der Fluggast ebenfalls sein Ticket scannen und sich anzeigen lassen, zu welchem Gate er muss und wie er dort hinkommt. Auch kann er über ein Suchfeld andere Orte im Terminal 2 finden. Der angezeigte Weg zum Ziel wird wahlweise von einem kleinen Männchen abgeschritten oder als Video angezeigt. Das ist sehr praktisch. Allerdings muss man sich den Weg, einmal gesehen, dann natürlich einprägen oder erneut ein Infoterminal aufsuchen. Eine Anwendung fürs Handy, die dem Nutzer standortbezogene Infos schickt, ist angekündigt, war aber noch nicht verfügbar. Laut Korean Air soll es demnächst soweit sein.

Gastronomie

Wir essen bei Korean Food Street in einem der unteren Stockwerke des Airports, wo sich Passagiere etwa nach der Ankunft mit dem Bus oder Zug preisgünstiger stärken als weiter oben. Wir entscheiden uns für das Reisgericht Bibimbap in einer heißen Steinschale. Der Reis und weitere Zutaten wie verschiedene Gemüsesorten und Rindfleisch werden unvermischt serviert und man verrührt sie selber ganz nach Gusto. Das typisch koreanische Gericht ist lecker, macht satt und kostet hier 10.000 Won, umgerechnet knapp 8 Euro.

Check-in und Security

T2 verfügt über etliche Self-Check-in-Counter sowie Maschinen, an denen man selber sein Gepäck aufgeben kann. Korean Air hat für ihre Business- und First-Class-Fluggäste außerdem einen räumlich abgetrennten Check-in-Bereich. Darin befindet sich auch eine kleine First-Class-Lounge. Für Sicherheitschecks und Passkontrollen gibt es bei An- und im Abflug je zwei Bereiche. Bei uns läuft hier alles unkompliziert und unspektakulär ab.

Einkaufen

Nachdem wir vor dem Abflug die Sicherheitskontrollen durchschritten haben, wenden wir uns den Einkäufen zu. Neben den normalen Duty-Free-Shops mit gemischtem Sortiment gibt es etliche Boutiquen mit hochpreisigen Angeboten. Da wir aber lediglich ein kleines Mitbringsel suchen, beschließen wir, nur die 13.000 Won oder rund 10 Euro auszugeben, die wir noch in der Tasche haben. Wir schauen uns in einem Geschäft um, das vor allem Technikartikel führt und Krimskrams wie kleine Figuren der Zeichentricktiere Brown und Cony, mit denen auch der Flughafen wirbt. Ab umgerechnet 3,50 Euro kann man hier etwa finden. Wir kaufen schließlich eine Powerbank für etwa 9,50 Euro. Leider sind die Preise in den Shops hier nur in US-Dollar angegeben und nicht in Won. Zum Glück ist die Umrechnung nicht allzu kompliziert, da ein Dollar rund 1100 Won entspricht.

Extras

Uns fallen zwei Besonderheiten positiv auf. Die erste betrifft Transitpassagiere. Diesen bietet der Flughafen gratis acht verschiedene Transittouren nach Incheon oder Seoul an. Sie dauern zwischen zwei und fünf Stunden. Zum anderen finden sich im Airport Ruhe- und Duschräume, die jeder Passagier nutzen kann, auch wenn er oder sie Economy Class fliegt. Dazu gibt es einen Sport-Spiel-Raum mit einem kleinen Trampolin und einer Art Basketballspiel. Hier verschaffen wir uns vor dem langen Flug noch etwas Bewegung. Auch Kinder haben einen Bereich für sich. Direkt daneben liegt die «IT Experience Zone», in der man unter anderem mit Virtual-Reality-Brillen Rennen fahren und fliegen kann.

Ausblick

T2 ist noch nicht fertig. Bis 2024/25 soll es zu seiner vollen Größe ausgebaut werden und dann schließlich 46 Millionen Passagieren jährlich Platz bieten, so dass der Flughafen eine Gesamtkapazität von 100 Millionen Fluggästen erreicht. Bis zum Jahr 2030 ist außerdem Terminal 3 geplant. Es soll östlich von Terminal 1 entstehen und dem Flughafen Incheon ermöglichen, 130 Millionen Passagiere pro Jahr willkommen zu heißen.

Wir besuchten das Terminal auf Einladung  von Korean Air und der Koreanischen Zentrale für Tourismus. Die Tester von aeroTELEGRAPH hatten bei ihrem Urteil trotzdem freie Hand. Die Fluggesellschaft nahm weder Einfluss auf den Inhalt des Artikels noch stellte sie irgendwelche Bedingungen. Das würde dem Verhaltenskodex von aeroTELEGRAPH widersprechen.

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