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Finanzielle Krise

Flughafen Friedrichshafen rettet sich unter Schutzschirm

Der Bodensee Airport ist finanziell angeschlagen. Er hat darum ein Schutzschirmverfahren beantragt.

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Verkehrsminister Andreas Scheuer hatte auf dem Luftfahrtgipfel im November den deutschen Flughäfen Hilfe im Umfang von rund einer Milliarde Euro versprochen. Doch Geld ist bisher keines geflossen, weil sich die Politik in vielen wichtigen Fragen noch nicht einig ist. Wie viel zahlt der Bund, wie viel die Bundesländer und welche Airports bekommen überhaupt Zuschüsse?

Kommende Woche sollen diese Fragen auf einer Konferenz abschließend geklärt und das Rettungspaket für die Flughäfen festgezurrt werden, berichtet die Zeitung Welt. So lange will man am Bodensee nicht mehr warten. Die Geschäftsführung des Flughafens Friedrichshafen hat am Mittwoch (3. Februar) beim Amtsgericht Ravensburg ein Schutzschirmverfahren beantragt. Schuld sei die zweite Corona-Welle, die zu einem erneuten Einbruch des Verkehrs geführt habe, schreibt er in einer Mitteilung.

Sanierung fortsetzen

«Der erneute weitgehende Stillstand des Luftverkehrs hat die Situation nochmals verschärft und die Einleitung des Schutzschirmverfahrens unumgänglich gemacht», so Flughafenchef Claus-Dieter Wehr. Mit dem Schritt könne der Flughafen Friedrichshafen die im vergangenen Frühjahr begonnene Umstrukturierung «unter den aktuellen Bedingungen erfolgreich fortsetzen».

Vor Friedrichshafen hat bereits der Flughafen Paderborn/Lippstadt Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Das Schutzschirmverfahren ist die mildeste Form der Insolvenz nach deutschem Recht. Es ist eine Sonderform des Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung. Es kann nur beschlossen werden, wenn das Unternehmen lediglich drohend zahlungsunfähig ist und positive Sanierungsaussichten bestehen.