Letzte Aktualisierung: um 15:19 Uhr

Bozen will echten Flughafen

Südtirol will mehr Flugpassagiere anziehen. Es hofft dabei auf Unterstützung der italienischsprachigen Nachbarn.

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Für den Südtiroler Regierungschef ist klar: Die Bevölkerung des nördlichen Teils des Trentino sei eher nach Bozen orientiert als nach Verona. Deshalb möchte er, dass sich die italienischsprachige Nachbarprovinz auch mit 30 Prozent am Flughafen der Südtiroler Hauptstadt beteiligt. «Wir sind der Meinung, dass er so genutzt werden muss, dass er beiden Provinzen gleichermaßen zugute kommt», erklärte Luis Durnwalder am Montag (11. Juni) nach einer Sitzung der Regierung. «Die Nutzerzahlen könnten gesteigert und die Kosten auf mehreren Schultern verteilt werden», so der Politiker weiter. Der Airport Bozen Dolomiten soll so zum Regionalflughafen werden. Der Trentiner Regierungschef Lorenzo Dellai zeigte sich aufgeschlossen, will aber die finanziellen Folgen erst einmal genauer prüfen.

Um mehr Passagiere anziehen zu können, wird jetzt zuerst die Start- und Landebahn angepasst. «Wir müssen aus Sicherheitsgründen einen Teil der Bahn im Norden stilllegen, dieser Teil wird nach Süden verschoben, wo außerdem ein rund 200 Meter langer Sicherheitsstreifen eingerichtet wird», erklärt Durnwalder. Dieser nicht asphaltierte Bereich diene dazu, dass im Notfall Flugzeuge ausrollen könnten. Die Maßnahme braucht es, damit künftig auch Flugzeuge mit bis zu 70 Sitzplätzen in Bozen starten und landen können, wie die Zeitung Alto Adige schreibt. Dass es dazu kommen wird, davon ist der Südtiroler Regierungschef überzeugt. Schließlich müsse man in Bozen nur 30 Minuten vor Abflug erscheinen, in Verona sind es 90 Minuten.

Gesucht: Neue Airlines

Während in Verona große Jets von Fluggesellschaften wie Air Berlin, Easyjet, Germanwings oder Ryanair landen, wird Bozen einzig von Air Alps regelmäßig angeflogen. Die Airline verbindet Südtirol werktags drei Mal täglich mit einer Dornier 328 mit Rom. Im Sommer kommen noch Charter von Austrian Airlines nach Cagliari, Catania, Lamezia-Terme und Olbia hinzu. Doch die Regierung der Provinz will mehr. Auf den Winterflugplan schreib sie Verbindungen nach Frankfurt und Wien aus. Und sie meldete, es gebe diverse Interessenten. Doch konkret wurde bislang nichts. Neue Anbieter wären für Bozen umso wichtiger, als dass Air Alps seit dem Grounding im Januar finanziell angeschlagen bleibt.