Blick aus dem Cockpit: Wohin steuert die Luftfahrt?
Wenig Entscheidungen

Was am deutschen Luftfahrtgipfel besprochen wurde

Die Spitzen von deutscher Politik und Branche trafen sich zum Luftfahrtgipfel. Viel mehr als Bekenntnisse bekamen sie aber noch nicht zu hören.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Vor zwei Jahren trafen sich die Vertreter der Branche und Verkehrsminister Andreas Scheuer in Hamburg. Am ersten deutschen Luftfahrtgipfel besprachen sie, wie man ein zweites Chaos wie im Sommer 2018 verhindern kann. Damals war es in ganz Europa zu gigantischen Verspätungen und Hunderten Annullierungen gekommen.

Am Freitag (6. November) saßen sie wieder zusammen - dieses Mal freilich virtuell. Der Hintergrund für das Treffen hätte nicht unterschiedlicher sein können. Beim neuesten deutschen Luftfahrtgipfel ging es darum, die Branche zu retten.

Hilfe für Flugsicherung DFS...

Die Corona-Krise bedrohe die Luftfahrtbranche «vielfach in ihrer Existenz. Betroffen sind alle Bereiche der Wertschöpfungskette gleichermaßen: Flugzeughersteller, Flughäfen, Dienstleistungs- und Luftsicherheitsunternehmen an den Flughafenstandorten, Fluggesellschaften und Flugsicherungen sowie deren jeweilige Zulieferer und Dienstleister», attestierte Verkehrsminister Scheuer. Und es sei ein «zentrales Interesse, den zuverlässigen Fortbestand des deutschen Luftverkehrs zu gewährleisten». Viele konkrete Lösungsansätze brachte er aber am Luftfahrtgipfel nicht vor, er versprach aber einigen Akteuren zu helfen.

So versprach Scheuer der Deutschen Flugsicherung DFS Hilfe. Da die Losten weniger Flüge abfertigen, müsste sie eigentlich ihre Gebühren erhöhen und das wiederum würde die Fluggesellschaften belasten. Dies will die deutsche Regierung verhindern. Man werde die «Notwendigkeit einer Erhöhung der Flugsicherungsgebühren ab 2022 begrenzen», sagte er. Zudem prüfe man «Möglichkeiten zur Überbrückung beziehungsweise Deckung von Finanzierungslücken bei der DFS».

... und die Flughäfen

Daneben versprach Scheuer, dass sich Deutschland dafür einsetzen werde, dass Fluggäste auf einzelnen ausgewählten Flugkorridoren auf Nordatlantikrouten «von geltenden Covid-19-bedingten Einreisebeschränkungen ausgenommen sind». Für diese Flugkorridore müsse es ein vorab festgelegtes Test- und Quarantäneregime geben, so der Verkehrsminister.

Dies begrüßte der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften BDF. «Wir brauchen als Gesamtbranche eine Perspektive für 2021 und 2022. Wenn Fluggesellschaften und Flughäfen wieder mehr Passagiere begrüßen können, dann ist das das wirksamste Mittel, um die Existenz der Branche zu sichern und staatliche Hilfen zurückzufahren», kommentierte Präsident Ralf Teckentrup.

Suche nach finanziellen Lösungen für Airports

Die deutschen Flughäfen hatten auf rund eine Milliarde Euro an Soforthilfen gehofft. Konkret wurde Scheuer dabei aber noch nicht. Man werde in den «nächsten beiden Wochen in Gesprächen nach finanziellen Lösungen für die Flughäfen suchen, an denen sich Bund und Länder jeweils in gleichem Umfang beteiligen», so der Politiker.

Den kleinen Airports will er entgegenkommen, indem er die Kosten für sie verringern will. Denn noch tragen sie Kosten für die Flugsicherung im Gegensatz zu den großen Flughäfen bisher selbst. Die beim Luftverkehrsgipfel getroffenen Aussagen «stimmen vorsichtig optimistisch», kommentiert Ralf Schmid. Der Vorstand der Interessengemeinschaft der regionalen Flugplätze meint aber auch, auf die Ankündigung müssten «auch bald Entscheidungen und Taten folgen».

Gewerkschaften unzufrieden

Umzufrieden zeigten sich Arbeitnehmervertreter. Man habe klare «Bekenntnisse zum Ziel des umfassenden Erhalts von Arbeitsplätzen in der Luftfahrt» vermisst, kritisierte beispielsweise die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit nach dem Luftfahrtgipfel. Es sei enttäuschend, «dass die bisherigen und heute besprochenen Maßnahmen keinerlei Regelungen enthalten, Arbeitsplätze in der Branche zu sichern», sagte die Flugbegleitergewerkschaft Ufo.

Mehr zum Thema

Fluglotsen im Kontrollturm von München: Die DFS verliert wegen der Corona-Krise Hunderte Millionen an Einnahmen.

Airlines drohen höhere Flugsicherungsgebühren

ticker-deutschland

BDL: Dezentrale Strecken abseits der Drehkreuze Frankfurt und München stagnieren weiterhin

ticker-eu-europaeische-union

Reform der EU-Fluggastrechte scheitert an Deutschland und Spanien

Der Flugplatz Stölln/Rhinow: Unscheinbar, aber geschichtsträchtig.

Deutscher Flugplatz ist nun offiziell der älteste der Welt

Video

Airbus A320 Neo von Marabu bei der Landung: Er hüpfte einmal.
Ein Airbus A320 Neo der Condor-Schwester landete sichtbar hart auf Madeira. Das Flugzeug konnte zwar nach Nürnberg zurückkehren, muss aber noch einmal überprüft werden.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg