Fluglotsen im Kontrollturm von München: Die DFS verliert wegen der Corona-Krise Hunderte Millionen an Einnahmen.

DFS prüft ErhöhungAirlines drohen höhere Flugsicherungsgebühren

Wenig Verkehr bedeutet wenig Einnahmen. Darum denkt die DFS Deutsche Flugsicherung über eine Gebührenerhöhung nach.

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Nicht nur Flughäfen und Fluggesellschaften leiden unter der Corona-Krise. Auch den Flugsicherungen sind die Einnahmen weggebrochen. Denn sie nehmen vor allem dann Geld ein, wenn geflogen wird.

Die Anbieter verrechnen Fluggesellschaften und Privatpiloten für ihre Flugsicherungsdienste etwas. So gibt es An- und Abfluggebühren, die bei Starts und Landungen für den Service der Lotsen im Kontrollturm verrechnet werden. Und es gibt Streckengebühren, wenn Fluggesellschaften Länder überfliegen und die dortigen Navigationsdienste und -einrichtungen beanspruchen. Bei der DFS Deutschen Flugsicherung machen diese Posten rund 91 Prozent aller Einnahmen aus.

DFS musste Geld aufnehmen

Dieses Geld fehlt nun. «Die DFS verzeichnet bis zum Jahr 2024 gravierende Einkommensverluste. Gleiches gilt für alle europäischen Flugsicherungsorganisationen», sagt DFS-Chef Klaus-Dieter Scheurle zu aeroTELEGRAPH. Zugleich müsse man Infrastruktur und Dienstleistungen auch bei wenig Verkehr uneingeschränkt zur Verfügung stellen.

Und auf der anderen Seite der Erfolgsrechnung könne man nicht mehr viel machen, so Scheurle. Die Möglichkeiten, weitere Kosten einzusparen, seien begrenzt, sagt er. «Die DFS hat deshalb in diesem Jahr zur Sicherung ihrer Liquidität ein Schuldscheindarlehen in Höhe von 500 Millionen Euro aufgenommen. Dieser Betrag schließt die Liquiditätslücke in diesem Jahr.»

Bis 2025 fehlt nochmals eine Milliarde

Doch die Covid-19-Pandemie wird die Luftfahrt noch länger prägen. Kürzlich hat die International Luftverkehrsvereinigung Iata ihre Prognose für die Erholung um ein Jahr nach hinten korrigiert. Auch die DFS ist zurückhaltend.«Der Verkehr wird jedoch nach unserer Annahme nicht vor 2025 das alte Niveau von 2019 erreichen, sodass wir bis dahin Einnahmeverluste von etwa einer weiteren Milliarde Euro erwarten», sagt Chef Scheurle. 2019 hat sein Unternehmen mit Anflug-, Abflug- und Streckengebühren rund eine Milliarde Euro eingenommen.

Diese weitere Lücke könne die DFS «durch künftige weitere Einsparungen und den Einsatz finanzieller Eigenmittel nicht vollständig» decken, so Scheurle weiter. Für den DFS-Chef ist deshalb klar, was passieren muss. «Der Restbetrag muss entweder durch Zuschüsse des Eigentümers oder eben durch Erhöhung der Gebühren abgesichert werden.» Entschieden ist freilich noch nichts.

Zahlen Airlines oder der Staat?

Damit zeichnen sich zwei Szenarien ab. In einem zahlt der Staat. Denn die DFS Deutsche Flugsicherung ist ein privatrechtlich organisiertes Unternehmen, das zu 100 Prozent der Bundesrepublik Deutschland gehört. Im anderen müssen sich die Fluggesellschaften auf deutlich erhöhte Gebühren gefasst machen.

Dazu müsste allerdings zuerst die EU-Kommission Ja sagen. Denn sie hat via Eurocontrol die Oberaufsicht über die Gebühren der europäischen Flugsicherungen. Und ob man in Brüssel wirklich einer Gebührenerhöhung zustimmen würde, ist unsicher. Denn diese würde die bereits geschwächten Fluglinien zusätzlich belasten.

Beispiel Kanada

Was eine Preiserhöhung bedeuten kann, zeigte sich vergangene Woche in Kanada. Die nationale Flugsicherung Nav Canada setzte eine happige Gebührenerhöhung durch. Im Durchschnitt beträgt sie 29,5 Prozent.

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