Lange Zeit war es eine klare Angelegenheit: Im Duell der beiden Flughäfen hatte Zürich die Nase stets klar vorn. Das änderte sich 2019. Wien machte bei den Passagierzahlen einen großen Sprung nach vorn - gleich um mehr als 17 Prozent. Der größte österreichische überholte so erstmals den größten Schweizer Flughafen.
«Positiv wirkten sich vor allem die Langstreckenverbindungen sowie neue Flugverbindungen und Frequenzerweiterungen der Airlines aus», schrieb der Wiener Airport damals. Zudem verwies er auf den «mit dem Wegfall der Air-Berlin-Gruppe seit 2018 eingetretene Aufholeffekt bei der Lowcost-Entwicklung».
Wien lag auch 2023 vorne
Und so lagen im Jahr 2019 die beiden Lufthansa-Group-Drehkreuze außerhalb Deutschlands mit 31,7 Millionen Fluggästen in Wien und 31,5 Millionen in Zürich plötzlich fast gleich auf, nachdem die Differenz zwischen ihnen ein Jahr zuvor noch mehr als vier Millionen Passagiere betragen hatte. Alle Prognosen für das Folgejahr wurden dann von der Covid-Pandemie zunichtegemacht (siehe Grafik). Die Passagierzahlen fielen in den Keller.
Beide Prognosen gleichauf
Und wie geht es weiter? «Der in den vergangenen zwei Jahren außerordentlich starke Aufholeffekt nach der Pandemie wird 2024 etwas nachlassen und wir erwarten ein Passagieraufkommen von rund 30 Millionen Fluggästen im Gesamtjahr», sagt der Wiener Flughafenchef Julian Jäger.
Der Flughafen Zürich schreibt in seinem Ausblick: «Im laufenden Jahr wird am Standort Zürich mit steigenden Verkehrszahlen gerechnet. Es werden rund 30 Millionen Passagiere erwartet, was ungefähr 95 Prozent des Niveaus von 2019 entspricht.»
Zürich zu Jahresbeginn vorne
Der Zwischenstand: Zürich zählte im Januar 2024 schon 1,96 Millionen und im Februar 2,02 Millionen Reisende, zusammen also 3,98 Millionen. Wien kam im Januar auf 1,83 Millionen und im Februar auf 1,88 Millionen, zusammen also auf 3,71 Millionen.