Ein heftiges Erdbeben erschütterte Südostasien. Das zog auch die Luftfahrt in Mitleidenschaft. Während es in Thailand kaum Schäden gibt, sind sie in Burma heftig. In Naypyidaw stürzte der Kontrollturm ein.
Um 12:50 Uhr Ortszeit zitterte die Erde. Das starke Erdbeben der Magnitude 7,7 hatte sein Epizentrum nahe der burmesischen Stadt Mandalay. Die Erschütterungen waren in weiten Teilen Südostasiens zu spüren. In Bangkok, etwa 600 Kilometer vom Erdbebenherd entfernt, gerieten Hochhäuser ins Schwanken, was Panik auslöste. Ein im Bau befindlicher Wolkenkratzer stürzte ein, wobei mindestens zehn Menschen ums Leben kamen und viele weitere verletzt oder verschüttet wurden. Die Behörden erklärten die thailändische Hauptstadt zum Katastrophengebiet.
Nationalairline Thai Airways schloss vorübergehend ihre Callcenter, ihre Vertriebsbüros und den Hauptsitz. Die Flughäfen von Bangkok stellten zwischenzeitlich ihren Betrieb ein, weil Nachbeben befürchtet wurden. Als sie wieder öffneten, organisierten sie Shuttles vom Stadtzentrum zu den Terminals, weil die Taxis überlastet und viele Straßen nicht mehr befahrbar waren.
Weitaus heftiger wurde Burma getroffen. Dort führte das Beben zu schweren Schäden und Verlusten. Mindestens 144 Menschen kamen ums Leben, und über 700 wurden verletzt. Besonders betroffen waren die Regionen Sagaing, Mandalay und Bago, wo zahlreiche Gebäude einstürzten, darunter Brücken und religiöse Stätten. Ein Dammbruch verschärfte die Situation zusätzlich. Die Militärregierung rief den Notstand aus.
Auch Flughäfen wurden in Mitleidenschaft gezogen. Viele bleiben derzeit geschlossen. Genaue Informationen sind aus dem Land, das von einer Militärjunta mit eiserner Faust regiert wird, nicht zu erhalten. Schäden gab es offenbar am Yangon International Airport der Metropole. Weitaus schlimmer getroffen wurde aber der Naypyidaw International Airport der burmesischen Hauptstadt.
Videoaufnahmen zeigen, wie Passagierinnen und Passagiere aus dem Terminal rennen. Von den Decken hängen Verkleidungen. In der Luft schwebt Staub. Auch die Start- und Landebahnen sollen Schäden aufweisen. Zudem stürzte offenbar der Kontrollturm des Flughafens Naypyidaw ein. Mindestens fünf Menschen starben dabei - die Fluglotsen, die gerade Schicht hatten.
Aufnahmen vom Flughafen Mandalay zeigen, wie verunischerte Menschen während des Bebens und der Nachbeben auf dem Vorfeld kauern. Auch der Airport soll beschädigt worden sein.