Getränkewagen in Frankfurt: Auf dem Vorfeld wird es heiß.

60 GradFlughäfen kämpfen gegen Hitzewelle

Probleme mit Beton, schwitzende Bodenmitarbeiter, Hitze in parkenden Fliegern: Flughäfen sind durch das extreme Wetter gefordert.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Weite Teile Europas leiden unter einer außergewöhnlichen Sommerhitze. Die Temperaturen klettern vielerorts auf über 35 Grad. Das stellt Flughäfen vor Herausforderungen, die man in unseren Breitengraden kaum kennt. In Hannover etwa führten die hohen Temperaturen vergangene Woche dazu, dass Betonplatten der Landebahn aus den 60er-Jahren barsten und der Flugbetrieb gestoppt werden musste.

Um Schwierigkeiten wie in Hannover zu vermeiden, erhöhen viele Flughäfen die Kontrollen. «Derzeit sieht es aber nicht aus, als würde es zu Problemen kommen», erklärt eine Sprecherin des Hamburg Airport. Der Bereich vor den Terminals sei gerade erst erneuert worden und dort habe man bereits beim Bau dafür gesorgt, dass es nicht zu Verformungen durch Hitze kommen kann.

Bis zu 60 Grad heiß

Dass so etwas in heißen Regionen, nicht passiert, liegt daran, dass der dortige Beton auf die Probleme ausgerichtet ist. In unseren Breitengraden ging es - bisher - meist eher um Frostschäden. In Frankfurt erwartet man keine ähnlichen Probleme wie in Hannover – hat aber mit anderen Herausforderungen zu kämpfen. Denn auch am größten deutschen Airport wird es auf dem Vorfeld teils bis zu 60 Grad heiß.

Und das ist vor allem für das Bodenpersonal eine extreme Belastung. Denn es muss nicht nur körperlich schuften, sondern dazu auch noch Schutzkleidung wie lange Hosen und feste Schuhe tragen. Um den Wasserverlust auszugleichen, versorgen daher in Frankfurt sechs mobile Getränkewagen die Beschäftigten der Bodenverkehrsdienste mit Wasser, Limonade oder gekühltem Multivitaminsaft. Um den durch das Schwitzen entstehenden Salzverlust auszugleichen, gibt es Bouillon.

Dusche von der Flughafenfeuerwehr

Zwischen 6:30 und 21:30 Uhr fahren sie laut dem Flughafen feste Touren ab und teilen im Schnitt 890 Liter pro Tag aus. An Spitzentagen sind es laut Fraport bis zu 1.185 Liter. «In vielen Dienststellen gibt es zusätzlich Eistruhen, an denen sich die Mitarbeiter bedienen können», so der Flughafen. Außerdem stelle man den Angestellten an heißen Tagen Sonnencreme zur Verfügung, «Personen mit Fahrtätigkeit erhalten Sonnenbrillen.»

Ähnlich hält man es auch in Hamburg. Die Mitarbeiter werden vermehrt mit Getränken versorgt und erhalten Sonnencreme, um sich vor UV-Strahlung zu schützen. Und manchmal gibt es auch Eiscreme oder – wie eine Sprecherin verrät – «eine Dusche von der Flughafenfeuerwehr.»

Isotonische Getränke und Erfrischungstücher

Auch am Flughafen Zürich erhalten die Mitarbeiter viel Wasser – und isotonische Getränke, um den Salzverlust auszugleichen, so ein Sprecher der Bodenabfertigerin Swissport zu aeroTELEGRAPH. Die Mitarbeiter erhalten Sonnencreme und befeuchtete und kühlende Erfrischungstücher. Zudem ist man bemüht, die Pausenräume kühl zu halten.

Doch auch im Betrieb der Flughäfen kommt es zu Herausforderungen. Ein Problem ist laut Fraport etwa die Bewässerung der Rasenflächen. Seit Anfang Juni wurden dabei schon rund 8,7 Millionen Liter Wasser vergossen. Umgerechnet auf die Tagesmenge sind das zirka 200.000 Liter. Zu Spitzenzeiten können es aber auch doppelt so viel sein.

Kühlung für die Passagiere

Und auch die Klimatisierung der Flughafengebäude wird knifflig, verrät ein Sprecher des Zürcher Flughafens. Normalerweise peile man eine Temperatur von 21 Grad an, doch die Anlagen würden teils schon am Limit arbeiten. Da vor allem auch der Unterschied zwischen Außen- und Innentemperatur wichtig sei, könne es sein, dass an sehr heißen Tagen die Temperatur im Airport auch mal 26 Grad betrage.

Damit Passagiere in wartenden Fliegern nicht vor Hitze umkommen, stellt man in Zürich auf bestimmten Parkplätzen Energieversorgungsanlagen für die Flugzeuge zur Verfügung, damit diese die Kabine kühlen können. Denn: Die so genannten Auxiliary Power Units, die für den Strom ohne Triebwerke sorgen, dürfen aus Umweltschutzgründen nicht mehr als zehn Minuten vor dem Zurückstoßen eingeschaltet werden.

Mehr zum Thema

ticker-zoll-grenze

Flughafen Frankfurt: Zoll stellt Wolfsfell sicher

ticker-frankfurt-fra

Prognose zurückgeschraubt: Flughafen Frankfurt erwartet bis zu eine Millionen Passagiere weniger

ticker-united-airlines

United Airlines spendet Amenity Kits in Frankfurt

Lufthansa und der Flughafen München: Offenbar alles wieder im Lot.

Jetzt ist doch wieder München das Lieblingsdrehkreuz von Lufthansa

Video

Airbus A340-300 in Global-Airlines-Livery: Wird das das zweite Flugzeug für Global Airlines?
Im Mai führte sie ihre ersten vier Flüge durch, dann wurde es still um die britische Fluglinie. Während ihr Airbus A380 von Global Airlines in Tarbes steht, gibt Chef James Asquith ein neues Lebenszeichen und präsentiert einen Airbus A340.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Evangel auf dem Weg ins Mid-America Flight Museum: Von dem Flugzeug wurden nur acht Exemplare gebaut.
Das Mid-America Flight Museum in Texas hat ein neues Exponat: die Evangel 4500. Das Flugzeug ist robust und sollte in den 1960er Jahren die Buschflugzeuge sicherer machen. Der kommerzielle Erfolg blieb aus.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Kantine von Korean Air: Das Tollste kommt asm Ende des Flurs.
Im modernisierten Verwaltungssitz von Korean Air speisen Mitarbeitende nicht nur kostenlos – sie genießen auch einen Blick, der sonst nur Technikern vorbehalten ist: Die Kantine bietet freie Sicht in den riesigen, ins Gebäude integrierten Hangar.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin