Letzte Aktualisierung: um 21:36 Uhr

Bei Luftraumsperrung

Mit dem A350 Russland umfliegen

Russland denkt laut über eine Sperrung des Luftraums für europäische Airlines nach. Finnair sagt: Kein Problem! Dank des neuen Airbus A350.

Die Stimmung zwischen Russland und dem Westen ist mehr als angespannt. Und diese Eiszeit hat längst auch die Luftfahrt erreicht. Wie die Zeitung Wedomosti vergangene Woche berichtete, erwägt die Regierung in Moskau, den Luftraum für Überflüge europäischer Fluggesellschaften zu sperren. Das würde für Lufthansa und Co. massive Mehrkosten und weitere Wege bedeuten. Teilweise würden wohl auch Direktflüge nicht mehr möglich sein.

Eine Bestätigung für die Pläne gibt es nicht. Doch offenbar machen sich die Fluggesellschaften bereits Gedanken. So äußerte sich etwa jetzt Finnair-Chef Pekka Vauramo zum Thema. Seine Fluggesellschaft hat ihr ganzes Geschäftsmodell auf Flüge in den Fernen Osten aufgebaut und wäre mit am drastischsten von einer möglichen Sperrung betroffen.

Finnair gibt sich entspannt

Selbst wenn es so weit kommen sollte, bleibt Vauramo aber entspannt. Wenn man Russland umfliegen müsse, erklärt er, könne man die weitesten Destinationen noch erreichen – zumindest ab 2015. Denn dann wird Finnair als erste europäische Fluggesellschaft den Airbus A350 in Betrieb nehmen. «Alles lässt darauf schließen, dass die Reichweite groß genug wäre. Technisch ist es möglich», so der Manager laut der Nachrichtenagentur Bloomberg.

Der A350 hat eine Reichweite von 14’353 Kilometern, fast 650 Kilometer mehr als A340-300 und rund 3055 Kilometer mehr als der Airbus A330-300, die bisherigen Langstreckenjets von Finnair. Außerdem soll die Frachtkapazität 13 Prozent höher sein. Und so ließe sich wiederum die Reichweite erhöhen, wenn der A350 mit weniger Fracht beladen würde.

Aktien von Finnair gewinnen

Die Ankündigung des Finnair-Chefs zeigte auch an den Märkten Wirkung: Nachdem die Aktien des Unternehmens nach Russlands Drohung zunächst um 8 Prozent eingeknickt waren, ging es nach Vauramos Äußerung wieder um zwei Prozent nach oben.

Die ersten vier von elf Airbus A350 nimmt Finnair im Herbst offiziell in Empfang. Bis 2017 sollen alle ausgeliefert sein. Außerdem hat die Fluglinie noch Optionen für vier weitere A350.