Platz 8: Austrian Airlines, 89,3 Prozent.
Gerichtsurteil gegen Lufthansa-Tochter

Herber Rückschlag für Austrian

Im Streit um die Gehälter für Crews gilt weiter der alte Tarifvertrag. Das entschied das oberste EU-Gericht. Das könnte für die Lufthansa-Tochter teuer werden.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Der alte Tarifvertrag der Austrian Airlinesgilt weiterhin. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH)am Donnerstag (11. September). Damit folgt er der Meinung des Generalanwaltes, der argumentierte, dass der vor zwei Jahren gekündigte Vertrag so lange gültig bleibt, bis ein neuer ausgehandelt wird.

Mit dieser Grundsatzentscheidung geht das Verfahren nun zurück zum Obersten Gerichtshof in Österreich. Experten gehen davon aus, dass er sich dem Urteil des EuGH anschließen wird. Zudem muss auch geklärt werden, ob die Auslagerung des Flugbetriebs an Tyrolean an sich rechtens war.

Nachzahlungen und höhere Kosten

Nach Einschätzung von Rechtsexperten gilt es als gesichert, dass die Belegschaft auch abschließend durch die österreichische Justiz recht bekommen wird. Konkret würde das bedeuten, dass der Übertrag des Flugbetriebes von AUA auf die Tochter Tyrolean nichtig und die alten Kollektivverträge weiterhin gültig wären.

Das könnte für die Lufthansa-Tochter teuer werden. Ihr drohen Nachzahlungen und Rückstellungen für Leistungspensionen, Abfertigungen und Jubiläumsgelder von mehr als 100 Millionen Euro. Und künftig dürften die Personalkosten für die etwa 1000 Piloten und 2000 Flugbegleiter deutlich höher liegen.

Plan B ist bei AUA nicht absehbar

«Mit Plan A ist Austrian jetzt nicht durchgekommen. Das ist definitiv ein Rückschlag», urteilt Jürgen Pieper, Luftfahrtanalyst bei der Bank Metzler gegenüber aeroTELEGRAPH. Was Plan B ist, sei noch nicht absehbar. Allerdings geht er nicht davon aus, dass Lufthansa AUA zur Billigmarke degradiert oder sogar grundsätzlich in Frage stellt: «Dafür ist die Marke Austrian Airlines einfach zu bekannt und wertvoll.» Pieper rechnet damit, dass sich die Airline verstärkt bemühen wird, den Streit mit den Gewerkschaften außergerichtlich beizulegen.

Zuvor hatten Insider gemutmaßt, dass Lufthansa-Boss Carsten Spohr die AUA zum Billigflieger machen könnte. Um gegen die Konkurrenz am Golf zu bestehen, will die Lufthansa auf Basis der Tochterfirma Eurowings einen noch billigeren Ableger bilden - auch auf der Langstrecke. In dem sogenannten Wings-Konzept wird ausdrücklich Boeing 767 erwähnt – die einzige Konzern-Airline mit diesem Flugzeugtyp ist die AUA.

Jahrelange Auseinandersetzung

Die Lufthansa hatte AUA 2009 übernommen und einen Sparkurs verordnet. Da sich das Management mit Piloten und Flugbegleitern nicht auf einen neuen Tarifvertrag einigen konnte, kündigte AUA kurzerhand den bestehenden Vertrag und lagerte den gesamten Flugbetrieb an die Regionalflugtochter Tyrolean aus. Die Belegschaft wollte die neuen geringeren Gehälter nicht hinnehmen - sie kündigte ihrerseits den Tyrolean-Tarifvertrag und klagte.

Erfahren Sie in der oben stehenden Bildergalerie mehr zur Situation und Geschichte von Austrian Airlines.

Mehr zum Thema

Die Golden Gate Bridge am Eingang der San Francisco Bay: Beide Flughäfen in der Nähe.

Sommerflaute: Nachfrage für Flüge zwischen Europa und USA erholt sich kaum

Platz 7: Barcelona
55 Millionen (+10,3 Prozent vs. 2023, +4,4 Prozent vs. 2019)

Europas beliebteste Flugrouten im Sommer 2025

Das Terminal 4 am Flughafen Madrid Barajas: Die spanische Regierung hat große Pläne.

Die beliebtesten Europa-Flugrouten im Sommer 2025

Flugzeuge am Himmel: Die Spitzenviertelstunde war 2024 am 6. September.

Wann sind am meisten Flieger am Himmel und wie viele sind es dann?

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin