Flugbuchung mit Siegel: Die EU will Greenwashing verhindern.
Einheitliche Berechnung

EU führt neues Label für Flugemissionen ein

Führen Airlines Reisende in die Irre, wenn sie behaupten, das Fliegen sei klimafreundlich? Und das zu verhindern, führt die EU ein neues Label ein.

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Immer wieder sahen sich Fluggesellschaften in den vergangenen Jahren mit Greenwashing-Vorwürfen und auch -Klagen konfrontiert. Denn: Zu behaupten, dass ihre eigenen Flüge der Umwelt am wenigsten schadeten, ist ein beliebtes Werbeargument. Doch wie genau die Fluglinien ihre CO2-Emissionen berechnen, wird nicht immer deutlich.

Die verschiedenen Methoden unterscheiden sich zudem. Und sie ergeben unterschiedliche Resultate. So verursacht gemäß einem Kompensationsanbieter ein Flug von Frankfurt nach London-Heathrow in der Economy 146 Kilogramm CO2. Bei einem anderen sind es 199 Kilogramm. Und bei einem dritten resultieren 210 Kilogramm und bei einem vierten gar 260 Kilogramm. Die Differenz zwischen dem niedrigsten und dem höchsten Wert in dieser Stichprobe beträgt beinahe 80 Prozent.

Vergleichbar mit Energieverbrauchsetikett

Das hat man auch bei der Europäischen Union bemerkt – und will es ändern. «Derzeit führt das Fehlen gemeinsamer Methoden und Kriterien für die Schätzung der Emissionen von Flügen dazu, dass Fluggesellschaften und Ticketverkäufer die Emissionswerte nach unterschiedlichen Methoden angeben, die nicht unbedingt vergleichbar sind», schreibt die EU-Kommission in einer Mitteilung. Daher führe man ein einheitliches Label ein, welches Airlines für bessere Vergleichbarkeit beantragen können.

EU Flight Emissions Label nennt sich. Es lasse sich etwa mit dem Energieverbrauchsetikett vergleichen, erklärt die EU. Es wurde für Elektrogeräte entwickelt und teilt diese je nach Verbrauch in die Kategorien A bis F ein. «Genauso wie das Energielabel den Verbrauchern hilft, die Auswirkungen der Haushaltsenergie auf die globale Erwärmung zu reduzieren, ermöglicht das Flug-Emissionslabel den Passagieren, die Auswirkungen der Luftfahrt auf die globale Erwärmung zu reduzieren» so die Kommission.

Vergleichbar mit Energieverbrauchsetikett

Für die Berechnung werden laut EU Faktoren wie Flugzeugmodell, Reiseklasse, durchschnittliche Passagierzahlen und durchschnittliches Frachtvolumen an Bord sowie der verwendete Treibstoff berücksichtigt. Interessierte Airlines können sich bei der europäischen Luftfahrtagentur Easa anmelden, wenn sie an dem Etikett interessiert sind.

Bei der Buchung wird ab Juli 2025 neben den Emissionsdaten ein spezielles Logo angezeigt, «das garantiert, dass die Informationen zuverlässig sind», heißt es. «Dies wird den Fluggästen helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, und sie vor irreführenden Greenwashing-Behauptungen schützen.»

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