Letzte Aktualisierung: um 14:19 Uhr

Zürich - Lugano

Etihad duelliert sich mit Swiss

Etihad Regional nimmt die Strecke Zürich - Lugano selbst in den Flugplan auf. Bislang flog sie da für die Swiss. Die Folge ist wohl ein Preisduell.

Seit 2005 flog die Schweizer Darwin Airline im Auftrag Swiss auf der Strecke Zürich-Lugano. Und dann kam Etihad. Die Fluglinie aus Abu Dhabi kaufte sich bei der kleinen Regionalairline ein, machte sie zu Etihad Regional und baut sie nun nach und nach zu ihrem Zubringer in Europa aus. Weil die beiden so zu großer – und unerwünschter – Konkurrenz für die Swiss werden, kündigte die Swiss den Vertrag und übergibt die Lugano-Flüge ab November ihrer Schwester AUA Austrian Airlines.

Etihad Regional scheint sich davon nicht irritieren zu lassen. Wie sie nun mitteilt, fliegt die Fluglinie ab dem 1. November selbst auf der Strecke. Zweimal täglich sollen die Jets die Strecke bedienen. «Wir sind ein Schweizer Unternehmen, das im Tessin gegründet wurde, wo sich nach wie vor unser Hauptsitz befindet», lässt sich Geschäftsführer Maurizio Merlo in einer Mitteilung zitieren. «Wir wollen uns weiterhin nicht nur im Ausland, sondern auch in der Schweiz selbst entwickeln.»

«Lange Erfahrung»

Man habe eine lange Erfahrung auf der Strecke Lugano-Zürich. «Wir sind sicher, dass die Passagiere diesen Service auch künftig stark nachfragen werden. Außerdem arbeite man zurzeit an zusätzlichen Flugverbindungen, die man mit den Partnern Air Berlin und Etihad Airways anbieten wolle, erklärt Merlo weiter. 50-plätzige Saab 2000 bedienen die Strecke, sie sind in zwei Klassen konfiguriert: 5 Sitzplätze in der Premium Class und 45 in der Economy Class.

Etihad hat erst gerade eine Konkurrentin erfolgreich von einer Strecke verdrängt. Etihad Regional mache ihr «einen Strich durch die Rechnung», so die österreichische Regionalfluglinie Intersky am Mittwoch in einer Medienmitteilung. Sie stellt die Strecke Dresden – Zürich Ende Oktober ein. Sie war erst am vergangenen 5. Mai in den Flugplan aufgenommen worden.

Druck auf die Preise ist abzusehen

Anfang Oktober nimmt Etihad Regional die Route auch in den Flugplan auf. Sie fliegt dann ebenfalls zwei Mal täglich und erst noch zu fast identischen Zeiten wie Intersky. «Dies führt zu einer massiven Überkapazität auf dieser Strecke, so dass sie mit zwei Airlines nicht mehr rentabel geflogen werden kann», kommentiert Verkaufschef Roger Hohl. Die Entscheidung, die Strecke einzustellen, sei ein Vernunftentscheid gewesen.
Man darf nun gespannt sein, was auf der Strecke Lugano – Zürich passiert. Denn die Swiss wird sie künftig vier Mal täglich bedienen, Etihad Regional zwei Mal. Damit stehen jeden Tag insgesamt 404 Sitzplätze im Angebot. Bislang waren es rund 200. Ein Druck auf die Preise – und damit auf die Profitabilität der Flüge ist abzusehen. Alpenflüge waren wohl selten so billig wie ab November.