Saab 2000 von Etihad Regional: Bald unterbeschäftigt.
Abbau von vier Strecken

Etihad Regional im Luftloch

Etihad Regional zieht die Reißleine. Die Schweizer Regionalairline und Etihad-Partnerin stutzt das Streckennetz. Sie setzt künftig auf Wet-Lease-Angebote.

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Die Golfairline aus Abu Dhabi und ihre Schweizer Partnerin warfen am Dienstag (20. Januar) erst Mal heftig Nebelpetarden. «Unser Engagement für die Zusammenarbeit mit Darwin bleibt weiterhin stark und wird nicht durch das aggressive Verhalten von Mitbewerbern gefährdet», ließ Etihad-Airways-Chef James Hogan am Nachmittag per Medienmitteilung verlauten. Die helvetische Regionalairline werde weiterhin unter dem Namen Etihad Regional fliegen und die Schweiz bleibe ein wichtiger Markt für Etihad.

Zuvor hatte das Südschweizer Nachrichtenportal Ticino Online gemeldet, dass die inzwischen als Etihad Regional operierende Darwin Airline unter anderen die Strecken Lugano - Zürich und Lugano - Genf streichen werde. Ja, die gesamte Zusammenarbeit mit Etihad sei gefährdet. Es stützte sich dabei auf interne Papiere von Etihad Regional. Alles paletti also?

Etihad Regional klagt über Swiss und Lufthansa

Mitnichten. Wenige Stunden später meldete sich Etihad Regional mit einer Medienmitteilung. Man werde sich «einer grundlegenden Umstrukturierung des operativen Geschäfts unterziehen, um sich als Anbieter von Vertragsdienstleistungen für andere Fluggesellschaften in Europa zu etablieren», stand darin. Deshalb werden gleich vier Strecken Ende Januar eingestellt: Lugano – Zürich, Zürich – Linz, Genf – Toulouse und Genf – Nizza. Das sei eine Folge «des aggressiven Verhaltens von Swiss International Air Lines» und der angespannten wirtschaftliche Lage in Europa, so Etihad-Regional-Chef Maurizio Merlo.

Überhaupt klagt – manche würden sagen jammert – Merlo ungewöhnlich heftig über die Swiss und ihre Mutter Lufthansa. Er listet gleich acht Steine auf, welche die beiden seiner Fluglinie in den Weg gelegt hätten. Der Etihad-Regional-Lenker fängt mit dem gekündigten Codeshare-Abkommen für Zürich - Lugano an, spricht unter anderem von Dumpingpreisen und Überkapazitäten sowie von Kündigungen von Versicherungspolicen bei der Lufthansa Aviation Insurance.

Noch immer rund 30 Linienstrecken

Hinzu käme, dass die Schweizer Behörden das angestrebte Codeshare-Abkommen mit Etihad noch immer nicht genehmigt hätten. Da müsse man einfach aufgeben. «Wir haben getan, was jedes vernünftige und verantwortungsbewusste Unternehmen tun würde und haben uns entschlossen, den Kurs zu ändern, anstatt einen Kampf fortzuführen, den wir nicht gewinnen können», so Merlo. Etihad verbleiben noch immer rund 30 Linienstrecken – unter anderen Zürich - Dresden, Zürich – Genf, Leipzig – Paris oder auch Genf – Lugano. Doch für das neue Programm ist die Flotte mit 13 Turboprops zu groß. Neue Wet-Leases-Aufträge sollen da Abhilfe schaffen.

Damit dauerte der Höhenflug von Etihad Regional ziemlich genau ein Jahr. Am 16. Januar 2014 wurde die Marke offiziell lanciert. Die Kooperation biete «einzigartige Möglichkeiten, wichtige regionale Streckennetze zu stärken und diese an das schnell wachsende globale Streckennetz von Etihad Airways anzubinden», jubilierte damals Etihad-Chef Hogan. Mit zusätzlichen Flugzeugen und neuen Strecken wollte man gemeinsam in Europa wachsen. Vorerst ist nun Schrumpfkur angesagt.

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