Letzte Aktualisierung: um 12:01 Uhr

Qualitätsmängel

Emirates schickt eigene Ingenieure zur Kontrolle zu Boeing

Die Golfairline ist eine Großkundin des amerikanischen Herstellers. Zur Kontrolle der Produktion der Boeing 777X schickt Emirates nun erstmals eigene Ingenieure in die USA.

Tim Clark liest Boeing schon länger die Leviten. Jetzt handelt der Präsident von Emirates auch. Zum ersten Mal überhaupt sende man eigene Ingenieure zum amerikanischen Hersteller und dessen Zulieferer Spirit Aerosystems, um die Produktion der 777X zu überwachen. Vom neuen Langstreckenflieger hat die Golfairline 205 Exemplare bestellt.

«Die Tatsache, dass wir das tun müssen, ist ein Beweis dafür, was geschehen ist», so Clark zur Zeitung Financial Times. Früher habe es so etwas nie gegeben. «Wir haben diesen Leuten voll und ganz vertraut.» Doch in den letzten Jahren habe Boeings Management viele Fehler gemacht. Er habe einen «fortschreitenden Verfall» der Standards beobachtet. Schuld daran sei unter anderem die Priorisierung der finanziellen Leistung gegenüber technischen Spitzenleistungen.

Die letzte Chance für Boeing

Die Priorität des Managements müsse sein, zu prüfen, wie und wo Flugzeuge am besten produziert würden. Es müsse nicht fragen: «Wie hoch ist die Kapitalrendite? […]  Wie hoch ist der Aktienkurs? Wie hoch ist mein Bonus?», so Clark. Letzteres ergebe sich automatisch, wenn ersteres stimme. Boeing müsse es jetzt ein und für alle Mal schaffen, es sei die letzte Chance.