Embraer production: For now, the focus lies on jet engines.

Nach Scheitern des Boeing-DealsEmbraer sucht keinen neuen Partner

Der gescheiterte Deal mit Boeing und die Corona-Pandemie machen dem Flugzeugbauer das Leben schwer. Embraer verhandelt um Finanzhilfen und setzt operativ Prioritäten.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
skyside logo 2

Captain for Falcon 2000 EX EASy or LX (S)

Skyside Aviation
Business Aviation
Feste Anstellung
Österreich
Vollzeit
Top jobs
.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Die Absage kam für Embraer zu einem wirklich unglücklichen Zeitpunkt. Mitten in der Corona-Krise kündigte Boeing vor rund einer Woche den Übernahmevertrag für die Passagierflieger-Sparte des brasilianischen Flugzeugbauers. Damit gehen Embraer 4,2 Milliarden Dollar genau in dem Moment verloren, in dem Liquidität wichtiger ist denn je.

Damit Embraer die aktuelle Krise übersteht, verhandelt das Unternehmen laut lokalen Medien mit der brasilianischen Entwicklungsbank BNDES über Hilfen. Demnach könnte die staatliche Bank, die bereits Minderheitsaktionär beim Flugzeugbauer ist, ihren Anteil aufstocken. Eine andere Option sind Kredite. Spekuliert wird über eine Höhe von umgerechnet zwischen 900 Millionen und 1,4 Milliarden Euro. Embraer-Chef Francisco Gomes Neto hatte vergangene Woche gesagt, man habe für 2020 Reserven von umgerechnet rund 900 Millionen Euro.

Turboprop zumindest aufgeschoben

Derweil arbeitet Embraer auch operativ an einer neuen Zukunftsplanung. John Slattery, Chef der für den Deal mit Boeing ausgegliederten Passagierflieger-Sparte, sagte laut dem Magazin Aviation Week in einer Online-Konferenz, man sei nicht auf der Suche nach einem neuen Partner. Man mache die Arbeiten zur Abtrennung rückgängig, um wieder Synergien mit den eigenen Verteidigungs- und Business-Jet-Sparten nutzen zu können. So wurden beispielsweise IT-Systeme, Gelände, Zutrittssysteme oder Personal bereits aufgeteilt.

Slattery machte klar, dass die Entwicklung eines neuen Turbopropfliegers aktuell kein Thema ist. «Ich werde nicht sagen, dass wir ihn nicht bauen werden», so der Manager. Aber in der derzeitigen Situation müsse man pragmatisch sein und daher sehe er dieses Projekt nicht unmittelbar am Horizont. Slattery erklärte, Embraer verbrenne momentan Geld, habe aber im März einen Kredit in Höhe von umgerechnet 550 Millionen Euro aufgenommen.

Embraer baut beide Generationen

Slattery erwartet, dass die Luftfahrt drei bis fünf Jahre brauchen wird, um sich von der Corona-Krise zu erholen. Allerdings würden kurze Routen und die entsprechenden Flugzeuge sich wohl schneller erholen als die Langstrecke. Flugzeuge mit 75 bis 100 Sitzen wie die eigenen Modelle E175 und E190 sieht der Embraer-Manager daher im Vorteil.

Man sei bereit, sowohl Jets der neuen Generation E2 als auch der bisherigen Generation zu produzieren. «Was immer der Markt will, wir werden die Flugzeuge bauen», sagte Slattery. So könnte sich etwa die herkömmliche Embraer E175 in den USA länger halten, da die neue E175-E2 bisher die zugelassenen Maße nicht erfüllt. Derzeit fokussiere man sich rücksichtslos auf die Liquidität, so Embraers Passagierflieger-Chef. «Mehr E1 verkaufen, mehr E2 verkaufen und für das Unternehmen Geld machen. Das ist mein Fokus.»

Mehr zum Thema

Flugzeugbau in São José dos Campos: Embraers technisches Know-how ist begehrt.

Was der gescheiterte Deal für Embraer bedeutet

Boeing 737 Max 7: The manufacturer is missing a smaller model.

Was der gescheiterte Deal für Boeing bedeutet

Embraer will stay Brazilian

Boeing will Embraer nicht mehr

Boeing 737 Max von Bonza: Die Airline gehörte zum Portfolio von 777 Partners.

Schillernde Finanzfirma kaufte wohl 24 Boeing 737 Max mit erschwindeltem Geld

Video

dehnen im flugzeug
Ein Mann zeigt auf Instagram, wie ein eine Yoga-Übung in seiner Sitzreihe macht. Der Influencer Rafazea versucht es auch - und zeigt warum es nicht kappt.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
xian ma700
Jahrelang war es still um die Entwicklung des neuen chinesischen Turbopropflugzeugs. Nun könnte ein Lebenszeichen von der Xian MA700 aufgetaucht sein. Doch es gibt etliche Fragezeichen.
Timo Nowack
Timo Nowack
Die Hercules C-130J Fat Albert: Das Flugzeug muss im Winter nach England.
Im Kunstflugteam der US Navy gibt es ein ganz besonderes Flugzeug - die Fat Albert, eine Hercules C-130J. Im Winter muss sie in die Wartung nach England.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies