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Easa überprüft Boeings Änderungen

Europa startet bald Flugtests mit 737 Max – in Kanada

Gute Nachricht für Boeing: Europas Luftfahrtbehörde wird im September Flugtests mit der Boeing 737 Max durchführen. Danach findet ein wichtiges Treffen in London statt.

Diese Woche nimmt mit Transport Canada erstmals eine andere Luftfahrtbehörde als die der USA die verbesserte Boeing 737 Max unter die Lupe. Als die Pläne aus Kanada bekannt wurden, hatte die europäische Easa noch keine eigenen Flug- und Prüftermine für die 737 Max mitzuteilen. Das hat sich nun geändert.

«Während Boeing noch einige abschließende Maßnahmen ergreifen muss, beurteilt die Easa die allgemeine Reife des Redesigns jetzt als ausreichend, um mit den Flugtests fortzufahren», teilte die europäische Luftfahrtbehörde am Donnerstag (27. August) mit. Diese Tests seien notwendig für eine Freigabe der Änderungen.

Wichtiges Max-Treffen in London

Die Europäer werden die Flugtests in der Woche ab dem 7. September im kanadischen Vancouver durchführen. Schon in der Woche zuvor sind Simulatortests in London-Gatwick geplant. In der britischen Hauptstadt wird sich ab dem 14. September auch das Joint Operations Evaluation Board JOEB treffen. Dabei handelt es sich um eines gemeinsames Gremium der Luftfahrtbehörden Kanadas, Europas und Brasiliens zu den Anforderungen an das Max-Pilotentraining. JOEB tauscht sich  mit der Federal Aviation Administration aus.

All diese Planungen sind ein wichtiges und gutes Zeichen für Boeing. Würden die anderen Behörden darauf warten, dass die amerikanische FAA mit der erneuten Zulassung der Max weiter vorankommt, und dann erst eigene Tests starten, würde das für die Max weitere Verzögerungen bedeuten. Dass die Behörden früh an einem Strang ziehen, macht es dagegen möglich, dass die Boeing 737 Max auch kurz nach ihrer Zulassung in den USA auf international wieder fliegen darf.

Fast anderthalb Jahre am Boden

Boeings Kurz- und Mittelstreckenflieger ist seit März 2019 gegroundet. Zuvor waren zwei Flugzeuge in Äthiopien und Indonesien abgestürzt, wobei insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen. Das Flugsteuerungssoftware MCAS, die wesentlich zu den Unglücken beitrug, steht nun auch im Zentrum von Boeings Änderungen.