Aufstieg zum Feind Nummer eins
Mit einer aggressiven Wachstumsstrategie sorgt die Golfairline für Unruhe in Europa. Ein Rückblick auf den Aufstieg Etihads von Null zur Weltspitze.
Emir Zayid bin Sultan Al Nahyan als Herrscher von Abu Dhabi gründete im Juli 2003 Etihad per Erlass. Wenige Monate später flog die neue Fluglinie das erste Mal. Sie beschäftigte 150 Leute.
Mit geladenen Gästen ging es von Abu Dhabi ins 140 Kilometer entfernte Al Ain, wo der Emir herstammte. Der reguläre Erstflug fand am 12. November 2003 statt. Flug EY111 ging mit 60 Passagieren an Bord nach Beirut.
Klarer Auftrag war es, höchsten Service zu bieten. «Unsere Marktforschung ergab, dass es einen Markt für eine neue Airline gibt, die Topqualitäts-Service mit Flair, Phantasie und persönlichem Touch bietet», so die Führung damals.
Die Flotte bestand zum Start aus zwei Airbus A330. Sie wuchs innerhalb von fünf Jahren auf 37. Heute besitzt Etihad 102 Flugzeuge.
In Europa machte Etihad zum ersten Mal groß Aufsehen, als sie 2011 bei Air Berlin einstieg. In jenem Jahr schrieb die Fluglinie auch zum ersten Mal Gewinn. Das Geld nutzte sie, um weitere Anteile zu kaufen. Es folgten Aer Lingus, Virgin Australia, …
… Air Seychelles, Air Serbia (Ex-Jat), Darwin Airline, Jet Airways und Alitalia. Die Beteiligungen werden zusammen Equity Alliance genannt.
Auch in Werbung und PR wird viel gesteckt, etwa mit dem Sponsoring des Fußballclubs Manchester City.
Der Einstieg bei der Schweizer Regionalairline Darwin sorgte besonders für Ärger. Sie soll aus Europa Passagiere aufs Etihad-Netz führen – unter der Marke Etihad Regional. Der tiefe Vorstoß nach Europa verärgert die Konkurrenz.
Er ließ auch Behörden aktiv werden. In der Schweiz musste Etihad Abstriche machen, in Deutschland könnte es auch Auflagen geben.
Den Aufstieg zur Weltspitze hat Chef James Hogan (rechts) maßgeblich geprägt. Er ist seit 2006 im Amt. Er war zuvor Chef von Gulf Air und arbeitete auch bei British Midland.
Heute transportiert Etihad 11,5 Millionen Passagiere pro Jahr (2013) und erreicht dabei einen Sitzladefaktor von 80 Prozent (Mitte 2014). Die Airline fliegt 103 Ziele an und hat noch Bestellungen für rund rund 200 Flieger ausstehend.
Emir Zayid bin Sultan Al Nahyan als Herrscher von Abu Dhabi gründete im Juli 2003 Etihad per Erlass. Wenige Monate später flog die neue Fluglinie das erste Mal. Sie beschäftigte 150 Leute.
Mit geladenen Gästen ging es von Abu Dhabi ins 140 Kilometer entfernte Al Ain, wo der Emir herstammte. Der reguläre Erstflug fand am 12. November 2003 statt. Flug EY111 ging mit 60 Passagieren an Bord nach Beirut.
Klarer Auftrag war es, höchsten Service zu bieten. «Unsere Marktforschung ergab, dass es einen Markt für eine neue Airline gibt, die Topqualitäts-Service mit Flair, Phantasie und persönlichem Touch bietet», so die Führung damals.
Die Flotte bestand zum Start aus zwei Airbus A330. Sie wuchs innerhalb von fünf Jahren auf 37. Heute besitzt Etihad 102 Flugzeuge.
In Europa machte Etihad zum ersten Mal groß Aufsehen, als sie 2011 bei Air Berlin einstieg. In jenem Jahr schrieb die Fluglinie auch zum ersten Mal Gewinn. Das Geld nutzte sie, um weitere Anteile zu kaufen. Es folgten Aer Lingus, Virgin Australia, …
… Air Seychelles, Air Serbia (Ex-Jat), Darwin Airline, Jet Airways und Alitalia. Die Beteiligungen werden zusammen Equity Alliance genannt.
Auch in Werbung und PR wird viel gesteckt, etwa mit dem Sponsoring des Fußballclubs Manchester City.
Der Einstieg bei der Schweizer Regionalairline Darwin sorgte besonders für Ärger. Sie soll aus Europa Passagiere aufs Etihad-Netz führen – unter der Marke Etihad Regional. Der tiefe Vorstoß nach Europa verärgert die Konkurrenz.
Er ließ auch Behörden aktiv werden. In der Schweiz musste Etihad Abstriche machen, in Deutschland könnte es auch Auflagen geben.
Den Aufstieg zur Weltspitze hat Chef James Hogan (rechts) maßgeblich geprägt. Er ist seit 2006 im Amt. Er war zuvor Chef von Gulf Air und arbeitete auch bei British Midland.
Heute transportiert Etihad 11,5 Millionen Passagiere pro Jahr (2013) und erreicht dabei einen Sitzladefaktor von 80 Prozent (Mitte 2014). Die Airline fliegt 103 Ziele an und hat noch Bestellungen für rund rund 200 Flieger ausstehend.
Es war der 12. November 2003. Am Flughafen Abu Dhabi startete um zwölf Uhr mittags ein Airbus A330-200 in Richtung Beirut. Damals war Flug EY111 einfach einer unter Zehntausenden, die an jenem Tag weltweit durchgeführt wurden. Im Rückblick aber begann eine neu Ära. Erstmals hob damals eine Maschine von Etihad Airways ab.
Elf Jahre später hat die Fluglinie aus Abu Dhabi ihre Flotte von 2 im Gründungsjahr auf 107 Flugzeuge vervielfacht. Und das damals vom Management genannte Ziel, den «Servicestandard im Nahen Osten zu heben und Verbindungen in der Region anzubieten», ist ihr längst nicht mehr genug. Heute will Etihad mehr. Die Welt ist heute ihr Spielfeld.
Emirates ist größer als Etihad, aber…
Das macht Angst. Obwohl Emirates mit einer Flotte von 230 Flugzeugen mehr als doppelt so groß ist, gilt heute Etihad als Inbegriff der bösen Golfairline, welche die alten Anbieter aus Europa be- und mitunter auch verdrängt. Denn die Führungsriege in Abu Dhabi hat sich einem aggressiven Wachstumskurs verschrieben. Und sie schreckt dabei nicht vor provokativen Maßnahmen zurück.
Sehen Sie in der Bildergalerie mehr zum Aufstieg von Etihad und zur Auseinandersetzung der Golfairline mit den Konkurrenten in Europa.