Situationsplan in Barajas: Die Maschine scherte rechts von der Piste aus und zerschellte.

Chaos kostete sieben Leben

Die Rettungskräfte arbeiteten beim Unfall eines Spanair-Jets auf dem Flughafen Madrid 2008 unkoordiniert. Das zeigt ein neuer Bericht.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland

Es sind harte Schussfolgerungen, die im Bericht der Opfervereinigung von Flug JK5022 gezogen werden. Auf 200 Seiten, welche die Angehörigen Ende des Monats dem zuständigen Untersuchungsrichter zukommen lassen, werden unzählige Mängel im Rettungsdispositiv am Flughafen Madrid Barajas angeprangert. Es habe «widersprüchliche Befehle» gegeben. Und das führte gemäß dem Bericht zu «unzulässigen und relevanten» Verspätungen, wie die Nachrichtenagentur EFE meldet.

Dies hatte laut dem Untersuchungsbericht der Angehörigen gravierende Folgen. Mindestens sieben Menschen mit Mehrfachverletzungen hätten nach dem Crash noch gelebt - und hätten gerettet werden können. Statt zwanzig Minuten dauerte es gemäß der Zeitung ABC lange vierzig Minuten bis die Rettungskräfte am Unfallort bei Piste 36 eintrafen. Solche Opfer überlebten nach internationalen Standards meist, falls sie rechtzeitig behandelt würden, so der Bericht, für den medizinische Experten zugezogen wurden. Auch fünf schwer verletzte Überlebende litten unter der chaotischen Lage. Ihre Situation sei durch die Verzögerungen verschlimmert worden.

«Erratische» Anweisungen

Schuld am ganzen Chaos sei am Anfang die Führung von Sanität und Feuerwehr gewesen, welche die vorhandenen Informationen «nicht adäquat» beurteilt hätten. Danach seien die Anweisungen der beiden Korps «erratisch» gewesen. Die MD82 von Spanair verließ am 20. August 2008 beim Start die Piste und zerschellte in einem Graben. 154 von 172 Menschen an Bord starben.

Mehr zum Thema

Überschwemmung am Flughafen Valencia: Der Flugverkehr musste zwischenzeitlich eingestellt werden.

Gota fria setzt Flughafen Valencia unter Wasser

<strong>Platz 9: </strong>Spanien: 19.289 Starts pro Woche. Hier zu sehen, der Flughafen Madrid-Barajas.

Flughafen Madrid musste wegen Drohne schließen

Flughafen Madrid will herrenlose MD-87 loswerden

Flughafen Madrid will herrenlose MD-87 loswerden

Boeing B747-8F von British Airways: Zu groß für Barajas?

Madrid: Probleme mit neuem Jumbo

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrolle über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack