Am Flughafen Madrid-Barajas entsteht mit der Ciudad Iberia ein neues Herzstück für Iberia, inklusive einer modernen Firmenzentrale. Gemeinsam mit Betreiberin Aena will Iberia den Flughafen zu einem der größten Drehkreuze Europas ausbauen.
In der Calle Martínez Villergas 49 in Madrid, an der Kreuzung der M-30 mit der Avenida América, hat Iberia ihre Firmenzentrale. Im Jahr 2013 wurden die Aktivitäten der Fluggesellschaft unter der Leitung des damaligen Chefs Luis Gallego erstmals an einem Standort zusammengefasst. Vorher war Iberia über das Madrider Stadtgebiet verteilt.
Die Eigentümer des Gebäudekomplexes in der Calle Martínez Villergas 49 in Madrid könnten bald neue Mieter suchen. Airline-Chef Marco Sansavini möchte am liebsten pünktlich zum 100. Geburtstag der spanischen Airline im Jahr 2027 die neue Firmenzentrale in der «Ciudad Iberia» am südlichen Teil des Flughafens Madrid-Barajas in La Muñoza einziehen, räumt aber ein, dass bei Projekten dieser Art immer zu Verzögerungen komme. Und zumnisdest die Pläne bis 2027 stehen sollten.
Die Iberia City ist Teil der am Mittwoch (18. Juni) vorgestellten Vision «Plan de Vuelo 2030». Geplant sind Investitionen von 600 Millionen Euro. Dafür sollen Bestandsgebäude auf dem Areal, das Iberia seit den 1970er Jahren besitzt, modernisiert werden. Geplant sind neben der neuen Unternehmenszentrale auch moderne Werkstätten für die Wartung von Triebwerken wie GTF und Leap.
Ein weiterer Schwerpunkt der «Ciudad Iberia» liegt auf der Aus- und Weiterbildung. In Kooperationen mit Universitäten soll Bildungscampus entstehen. Das Areal soll zu einem der modernsten und nachhaltigsten Luftfahrtzentren Europas entwickelt werden, wie der Iberia-Chef betont. Sämtliche Gebäude werden CO2-neutral und nachhaltig sein.
Bajaras wird nicht nur zum administrativen Zentrum, sondern auch das operative Herzstück der Airline. Zusammen mit der staatlichen Betreibergesellschaft Aena plant Iberia, den Flughafen Madrid-Barajas zu einem der führenden Flughäfen Europas zu entwickeln. Iberia-Chef Marco Sansavini spricht von einem Drehkreuz, das mit den großen europäischen Flughäfen auf Augenhöhe sein wird.
Das lässt sich auch in Zahlen messen: Wenn der Plan 2030 funktioniert und Iberia künftig bis zu 70 Langstreckenflugzeuge einsetzen kann, würde die Airline einen Marktanteil von 64 Prozent erreichen. Dies entspricht in etwa dem Marktanteil, den Lufthansa, KLM und Air France in ihren jeweiligen Hubs Frankfurt, Amsterdam und Paris haben.
Die spanische Regierung hat Anfang 2024 bekannt gegeben, dass sie 2,4 Milliarden Euro in den Ausbau des Flughafens Adolfo Suárez Madrid-Barajas investieren wird. Ziel ist es, die Kapazität bis 2031 auf 90 Millionen Passagiere zu erhöhen. Davon sind 1,7 Milliarden Euro allein für den Ausbau von Terminal 4, das nur von Iberia genutzt wird.
Die Ausbau-Pläne sind für Iberia essentiell, denn mit der aktuellen Infrastruktur könnte es laut Iberia-Chef schwierig werden, das angestrebte Wachstum zu bewältigen. Obwohl Spanien kürzlich Pläne zur Erweiterung des Flughafens Barcelona vorgestellt hat, schließt Sansavini weitere Langstreckenflüge ab Barcelona-El Prat vorerst aus. Der Fokus liegt weiterhin auf Madrid.