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Boeing 737: Gefährliche Ausrüstung?

Die Regierung der USA will, dass Boeing seine B737 überholt. So könnten Verletzungen und sogar Todesfälle verhindert werden.

Gleich mehrere Unfälle sollen es bewiesen haben: Die Art und Weise, wie Boeing in den 737 Sauerstoff- und Lüftungsanlagen verstaut, gefährdet die Passagiere. Das finden zumindest Sicherheitsexperten, welche die amerikanische Regierung beraten. Die etwa fünfeinhalb Kilo schwere Ausrüstung könne in eigentlich nicht lebensgefährlichen Zwischenfällen auf die Passagiere fallen und diese schwer oder sogar lebensgefährlich verletzen, berichtet das Fachportal Flightglobal. Daher will das National Transportation Safety Board, dass die Luftfahrtbehörde FAA den Flugzeugbauer dazu verpflichtet, seine B737 zu überholen. Der Flieger wird hauptsächlich auf Kurz- und Mittelstrecken eingesetzt. Mehr als 6700 davon hat Boeing bisher ausgeliefert.

Die Sicherheitsexperten berufen sich in ihrem Urteil auf vier Unfälle in den letzten Jahren: ein Flug im Jahr 2008 von Continental Airlines bei Denver, einer von American Airlines in Jamaica 2009, einer von Turkish Airlines in Amsterdam (2009) und einer von Aires Airlines in Kolumbien im Jahr 2010. Bei jedem der Zwischenfälle seien die so genannten Service Units von der Decke gefallen. Diese bestehen im Detail aus Sauerstoffbehältern, -masken und Lüftungsanlagen.

Gesichts- und Kopfverletzungen

Bei der Untersuchung hätte man die Bauteile von der Decke hängend oder lose auf den Sitzen liegend gesehen. Kopf- oder Gesichtsverletzungen der Passagiere hätten darauf schließen lassen, dass diese von der herunterfallenden Ausrüstung ausgelöst worden seien. Außerdem bestehe auch die Gefahr, dass die heruntergefallene Ausrüstung den Weg zu Notausgängen versperre. Die Sicherheitsexperten wollen nun, dass die FAA die nötigen Schritte einleitet. Dazu würde etwa gehören, eine Art Sicherheitsmechanismus einzubauen, der die Ausrüstung auffängt, wenn sie von der Decke fällt.