Es sind nur kleine Löcher. Doch sie bereiten Boeing ziemlich großen Ärger. Weil sie teilweise länglich statt kreisförmig gebohrt wurden, muss der Flugzeugbauer mehr als 165 Flugzeuge, die noch auf die Auslieferung warten, überprüfen. «Das ist derzeit unsere wichtigste Aufgabe», so Finanzchef Brian West laut der Zeitung Seattle Times bei einer Konferenz.
Überprüfung mit Röntgengeräten
Das Problem betrifft laut Boeing nicht unmittelbar die Flugsicherheit. Dennoch müssen die 165 Flugzeuge bei Boeing sowie 39 weitere Rumpfsektionen, die noch bei Spirit Aerosystems stehen, überprüft werden. Insgesamt geht es um rund 102.000 Löcher.
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Das hintere Druckschott, hier einer Embraer E190. Bild: aeroTELEGRAPH
Und das ist mühsam. Teilweise braucht es Röntgengeräte. «Wir haben im Wesentlichen eine separate Fabrik auf der anderen Straßenseite eingerichtet», sagte Spirit-Chef Tom Gentile laut der Seattle Times. Zwei Teams arbeiten dort an Röntgeninspektionen, während sechs Teams die Reparaturen durchführen.
Auswirkungen auf Auslieferungen
Die Überprüfung der Rümpfe bei Spirit soll bis Ende November abgeschlossen sein. Doch bei Boeing dürfte es bei den fertigen Flugzeugen länger dauern. Auch Boeing 737 Max, die bereits in Betrieb sind, sind von dem Problem betroffen. Doch diese können laut Boeing im Rahmen des normalen Wartungszyklus überprüft und im Zweifel repariert werden.
Bei Boeing wirkt sich das Problem jetzt auf die Auslieferungen aus. Nach 111 und 100 Exemplaren im ersten und zweiten Quartal wird Boeing im dritten nur 70 737 Max ausliefern. Finanzchef Brian West glaubt aber daran, das Ziel von 400 bis 450 Jets im Jahr dennoch zu erreichen – aber im unteren Bereich der Spannbreite. Finanziell werde das Problem aber spürbar sein.
Nicht das erste Problem