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Plus 1,1 Meter

Boeing macht die 777-8 länger

Der amerikanische Flugzeugbauer hat die kleinere Variante der 777X verlängert. Die Boeing 777-8 bekommt dank längerem Rumpf elf zusätzliche Sitze.

Vor 16 Monaten war es so weit. Boeing gab offiziell bekannt, sein neuestes Langstreckenflugzeug auch in einer Frachtversion anzubieten. Als der amerikanische Flugzeugbauer dann erstmals Details zur 777XF nannte, fiel neben den zentralen Leistungskennzahlen ein Detail auf. Die Länge des Fliegers wurde mit 70,9 Meter angegeben.

Damit war die Frachtversion 777-8 F mehr als einen Meter länger als die Passagiervariante 777-8. Nun aber korrigiert Boeing dies. Der Flugzeugbauer gibt die Länge der 777-8 in seinen offiziellen Präsentationen neuerdings mit 70,9 Meter an und nicht mehr mit 69,8 Meter.

Boeing 777-8 bekommt auch leicht größere Reichweite

Mit anderen Worten: Boeing hat die Passagierversion um 1,1 Meter verlängert und an die Länge der Frachtversion angepasst. Vermutlich habe der Hersteller die kleine Verlängerung bei der 777-8 F vorgenommen, «um die Positionen der Paletten im Hauptdeck zu optimieren», schreiben die Analysten von Cirium Ascend, welche die Verlängerung zuerst entdeckt haben.

Der längere Rumpf bringt der Passagiervariante mehr Sitzplätze. Die Kapazität der 777-8 nahm um elf Sitze zu. Sie kann nun statt wie früher 384 insgesamt 395 Reisende in zwei Klassen befördern. Gleichzeitig stieg die Reichweite um knapp 28 auf neuerdings 16.196 Kilometer. «Mit dieser Änderung werden die Treibstoffeffizienz und der Wert der 777-8 weiter verbessert», so ein Sprecher von Boeing.

Nur wenige Orders für die kleine 777X

Wann die kleinere Variante der 777X auf den Markt kommt, ist allerdings noch nicht klar. Zuletzt hatte Boeing erklärt, an der 777-8 festzuhalten, die auf den 777-8 Frachter folgen werde. Die ersten Auslieferungen der Cargovariante sind für 2027 geplant. Die ersten Exemplare der größeren 777-9 sollen ab 2025 an Emirates und Lufthansa ausgeliefert werden.

Kürzlich hat Emirates ihre Bestellung für die 777X jedoch angepasst. Die Golfairline will statt 16 777-8 nun 16 weitere 777-9.  Damit erwartet sie nur noch 19 Exemplare der kleineren Variante. Neben Emirates haben nur noch Etihad und Qatar Airways die 777-8 in der Passagiervariante bestellt.

777-8 kann für Boeing Sinn ergeben

Auch wenn bisher nur wenige Bestellungen vorliegen, könnte es für Boeing Sinn ergeben, die 777-8 weiterhin anzubieten. Denn gewisse Airlines setzen vielleicht gerne auf eine Einheitsflotte, brauchen aber auch kleinere Langstreckenflugzeuge. Hier könnte dann der amerikanische Hersteller mit der 777-8 neben der 777-9 helfen – und zugleich Airbus bei diesen Kunden fernhalten.

Das lohnt sich aber nur, wenn Boeing wirklich genug Orders einsammeln kann, um die Entwicklungskosten für die Variante zu rechtfertigen.