Letzte Aktualisierung: um 16:02 Uhr

Boeing 787-8 und 787-9

Behörde belegt Dreamliner mit strengeren Regeln

Nun ist es Tatsache: Viele Boeing 787 müssen vorübergehend längere Routen fliegen. Ihre Zulassung für Flüge über unbewohntes Gebiet wurde von den US-Behörden deutlich verkürzt.

Rund ein Viertel aller weltweit aktiven Dreamliner sind betroffen. Sie dürfen ab sofort maximal 140 Minuten von einem Ausweichflughafen entfernt fliegen. Bisher waren es 330 Minuten. Die amerikanische Luftfahrtbehörde FAA hat am Dienstag (17. April) wie vermutet eine entsprechende Lufttüchtigkeitsanweisung (Englisch: englisch airworthiness directive) herausgegeben.

Gemäß der Anweisung der FAA bekommen Boeing 787-8 und 787-9 mit Rolls-Royce Trent 1000, die ein Triebwerk mit einer 2 am Ende der Seriennummer und die 300 oder mehr Flugzyklen absolviert haben, die Spezial-Einstufung Etops 140. Betroffen sind unter anderen Norwegian, British Airways, Thai Airways, ANA All Nippon Airways, Virgin und Air New Zealand. Sie müssen jetzt ihre Routenplanung teilweise ändern.

Temporäre Maßnahme

Die Behörde hält fest, dass es sich um eine temporäre Maßnahme handelt. Rolls-Royce arbeite an einer Lösung für das Problem. Die europäische Agentur Easa hat eine erhöhte Frequenz der Inspektionen angeordnet. Derzeit muss ein Triebwerk nach 200 Flugzyklen überprüft werden.

Etops steht für Extended-range Twin-engine Operation Performance Standards. Die Regel besteht für zweistrahlige Flugzeuge und legt die Anzahl der Minuten fest, die Flugzeugtypen verschiedener Konfigurationen auf einem Flug maximal vom nächsten Flughafen entfernt sein dürfen. Strecken, die lange über Meer oder unbesiedeltes Gebiet führen, wären mit der neuen Bedingung daher nicht mehr möglich.

Die vollständige FAA-Lufttüchtigkeitsanweisung können Sie hier herunterladen.