Traditionell kauft die Lufthansa-Gruppe ihre Flugzeuge bei Airbus und bei Boeing ein. So macht sie sich nicht zu abhängig von einem der großen Hersteller. Doch auf der Kurz- und Mittelstrecke des Konzerns dominiert seit Jahren klar die Airbus-A320-Familie.
Am 19. Dezember 2023 machte die Lufthansa Group Hersteller Boeing aber ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk. Sie bestellte 40 Boeing 737 Max 8 und sicherte sich Optionen für 60 weitere Exemplare. Seitdem gibt es Spekulationen, welche Airline der Gruppe die Flieger bekommt.
Eurowings ist eine Kandidatin
Anders ist es bei Eurowings. Chef Jens Bischof wies im Mai bei einer Frage zu A320-Neo- und A321-Neo-Lieferungen darauf hin, dass die Gruppe auch bei Boeing bestellt hat. «Sind es möglicherweise Airbus A320 Neo oder A321 Neo, oder möglicherweise ein ganz anderes Modell?», sagte der Eurowings-Manager.
Austrian hat viel zu ersetzen
Die zweite Fluglinie, die als heiße Kandidatin gehandelt wird, ist Austrian Airlines. Und nun hat sich Chefin Annette Mann gegenüber dem Magazin Aviation Week ebenfalls dazu geäußert.
«Bis 2035 müssen wir eine beträchtliche Anzahl von Kurzstreckenflugzeugen ersetzen», so die oberste Managerin der österreichischen Lufthansa-Tochter. «Eine Option ist, A320-Bestellungen der Lufthansa Group zu verwenden, aber es gibt auch Diskussionen darüber, wo die Lufthansa-Bestellung für die Boeing 737 Max platziert werden soll.»
Diskussionen über zwölften Dreamliner
«Gerade weil Austrian einen hohen Bedarf an Schmalrumpf-Ersatz hat, könnten wir einer dieser 737-Max-Fälle sein», sagte Mann. Allerdings erklärte sie ebenfalls: «Auch Eurowings könnte ein Beispiel sein.» Über die Zuteilung werde der Konzern frühestens im Herbst entscheiden. Geliefert werden sollen die ersten Jets im Herbst 2027.
Die AUA-Chefin äußerte sich auch zur Boeing 787 für die Langstrecke. Über die bisherige Planung von elf Dreamlinern hinaus könnte ein zwölfter Jet eine Option sein. Auch darüber werde im Herbst entschieden. Eine dreizehnte Boeing 787 sei dagegen nicht realistisch.